Jesper Tydén – im Interview
Wir Musical-Fans haben dem Musicaldarsteller Jesper Tydén ein paar Fragen gestellt.
Jesper Tydén wurde in Stockholm geboren.
Er studierte Gesang am Königlichen Musikkonservatorium Stockholm und anschließend Musical an der Theater- und Opernhochschule in Göteborg.
Schon während seinem Studium war er an der Stockholmer Volksoper, beim Eric Ericcson Kammerchor und beim Schwedischen Rundfundchor engagiert.
Jesper war schon auf vielen Bühnen und in bekannten und beliebten Musicals zu sehen – u.a. in „Der Glöckner von Notre-Dame“, in „Elisabeth“, in der Uraufführung von „Robin Hood“, in der Schweizer Erstaufführung von „Miss Saigon“, in der Europa-Premiere von „Dracula“, in „West Side Story“, in „Jesus Christ Superstar“, in „Les Misérables“, in „Sweeney Todd“, in „Aida“, in „Der Mann von La Mancha“ und in „Die 3 Musketiere“.
Im Frühjahr 2021 stand er beim Musicalfrühling Gmunden im Musical „Vincent van Gogh“ gemeinsam mit Elisabeth Sikora, Yngve Gasoy Romdal, Bruno Grassini und André Bauer auf der Bühne (Regie: Markus Olzinger / Musikalische Leitung: Caspar Richter).
Neben seiner künstlerischen Karriere hat Jesper auch ein Lehrerstudium mit Schwerpunkt Musik abgeschlossen.
Das Interview wurde im März 2020 geführt.
War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?
Mein Wunsch war es immer mit Musik zu arbeiten. Allerdings war der Weg zu Musicaldarsteller nicht vorgesehen.
Es war Zufall, daß ich entdeckt und in der Theater- und Opernhochschule in Göteborg aufgenommen wurde .
Ich hätte mich auch im klassischen oder im Pop- / Rock-Bereich gesehen.
Das Schöne am Musical ist, daß es so vielseitig ist und so viele Facetten hat.
Du hast eine Gesangsausbildung am Königlichen Musikkonservatorium Stockholm, ein Musicalstudium an der Theater- und Opernhochschule in Göteborg und auch ein Lehrerstudium mit Schwerpunkt Musik abgeschlossen. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?
Aus meiner ersten Ausbildung (Stockholm) habe ich hauptsächlich meine Vielseitigkeit als Musiker entwickelt. In Göteborg habe ich wirklich die Liebe zum Schauspiel entdeckt und gefördert.
Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?
Schweden zu verlassen, in ein neues Land zu ziehen und die deutsche Sprache perfekt zu sprechen. Natürlich auch vor großem Publikum zu singen. Die erste Produktion war Disney und gleich mit jemanden wie James Lapine zu arbeiten war natürlich eine Herausforderung.
Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?
Folge deinem Herzen. Tu was du liebst und glaube an dich!
Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?
Ehrgeiz und einen starken Willen.
Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Jesper steckt in jeder Rolle?
Immer unterschiedlich, mal mehr, mal weniger von mir. Habe aber immer versucht einen Teil von mir miteinzubringen. Ich verwende immer meine persönliche Lebenserfahrung im Stück und wenn das nicht genug ist viel Phantasie.
Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?
Nicht die Rolle des Liebhabers, oder Jünglings (die Zeiten sind vorbei 😉 Charakterstarke reifere Rollen. Bin da ziemlich offen.
Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?
Ich bin da sehr offen. Ich habe viel Unterricht gegeben und junge Menschen gefördert in Stockholm. Falls ich weiterhin Rollen annehme, bevorzuge ich Produktionen wie z.b. „Van Gogh“ in Gmunden die mit viel Herz produziert werden und auch Platz bleibt für ein Privat leben mit meiner Frau & Familie.
Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?
Da bin ich sehr schlecht darin. Es fällt mir schwer mich immer zu präsentieren. Ich will mich nicht aufdrängen und in den Vordergrund stellen – das ist nicht so meine Art.
Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?
Mir persönlich ist es nicht so wichtig. Wenn ich Angebote bekomme und Sie mir zusagen oder mich ansprechen, nehme ich Sie an.
Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?
Fans sind sehr wichtig und ich habe bis jetzt auch nur gute Erfahrungen mit ihnen gemacht. Schön, daß es Sie gibt.
Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?
Während meiner Ausbildung fand ich z.b. Anthony Warlow (Jekyll & Hyde) toll. Oder auch den Schweden Tommy Körberg, wie er „Chess“ gesungen hat.
Was ist dein Lebensmotto und warum?
Man muss die Dinge tun damit Sie geschehen.
„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.
Mehr zu Jesper Tyden auf www.jespertyden.com
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