Armin Kahl - Credits VBW / Gregor Buchhaus

Armin Kahl wurde in Erlangen (Deutschland) geboren und absolvierte seine Ausbildung an der Theaterakademie August Everding in München.

Auf der Bühne stand er u.a. in der Premierenbesetzung von „Mamma Mia!“ in Stuttgart und vom Udo-Jürgens-Musicals „Ich war noch niemals in New York“ am Operettenhaus Hamburg, spielte in „Tarzan“ an der Hamburger Neue Flora, in „Sister Act“ am Operettenhaus Hamburg, in „Aida“ bei den Thuner Seespielen, am Gärtnerplatztheater in „Gefährliche Liebschaften“, „Jesus Christ Superstar“, „Priscilla – Königin der Wüste“ und „Drei Männer im Schnee“, beim Musicalsommer Winzendorf, bei den Freilichtspielen Tecklenburg, in „Jekyll & Hyde“ am Mainfrankentheater Würzburg, in West Side Story bei den Bregenzer Festspielen und in der deutschsprachigen Erstaufführung von „Dinosaurier“ am Renaissancetheater Wien. Bei den Vereinigten Bühnen Wien stand er in der deutschsprachigen Erstaufführung von „Love Never Dies“, in der Uraufführung von „Schikaneder“, in „Natürlich blond“, in „Der Besuch der alten Dame“ und in „Mary Poppins“ auf der Bühne.

Er ist zweimaliger Preisträger des Bundeswettbewerbs Gesang und wurde 2019 mit dem „Deutschen Musical Theater Preis“ als „Bester Darsteller in einer Hauptrolle“ ausgezeichnet.

Matthias Trattner wurde in Oberösterreich geboren und spielte schon mit 5 Jahren Geige. Er war bei den ST. FLORIANER SÄNGERKNABEN und sammelte schon früh Bühnenerfahrung: Weihnachtsoper AMAHL UND DIE NÄCHTLICHEN BESUCHER (Landestheater Linz), Kammerspiele Linz (FRÜHLINGS ERWACHEN!, A CLOCKWORK ORANGE, JEKYLL & HYDE, LINIE 1), BREAKING FREE – A TRIBUTE TO QUEEN am Landestheater Linz & Stadttheater Bad Hall, JESUS CHRIST SUPERSTAR (Circus Krone München), THE DROWSY CHAPERONE & THE SOUND OF MUSIC (Prinzregententheater München) und CABARET (Sommerfestspielen Bad Hersfeld & Volksoper Wien).

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung an der Theaterakademie August Everding in München war Matthias u.a. zu sehen in DON CAMILLO & PEPPONE am Theater St. Gallen (CH) und im Ronacher Wien, in I AM FROM AUSTRIA im Raimund Theater, in BLUTSBRÜDER bei den 1. Sommerfestspielen in Brunn am Gebirge und an der Bühne Baden.

Das Interview wurde im November 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Ich denke, ich wurde dafür geboren um ehrlich zu sein! Mir war immer wichtig, dass zu tun was mir Spaß machte und ich versuchte immer schon herauszufinden was meine Berufung ist! Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es was ganz anderes hätte werden können. Ich koche gerne, bin gerne in den Bergen, etc … Es gibt so viel … aber für etwas Gewisses entscheidet man sich und die Challenge an einer Uni aufgenommen zu werden und in diesem ungewöhnlichen Job Fuß fassen zu können schien mir am spannendsten.

Du hast 2016 deine Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Die Ausbildung zum Musicaldarsteller ist an jeder Schule sehr intensiv und stellt einen andauernd auf die Prüfung! Ich nehme neben dem künstlerischem Aspekt, mehr Selbstbewusstsein und Reife, Ausdauer und auch Erfahrung mit. Ich kann diese Schule empfehlen! Ich sag nur gleich … man muss es wirklich wollen …

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?

Man fühlt sich so bisschen wie der Neue im Rudel. Man wird von allen Seiten beschnuppert. Regisseure, Choreographen, Agenten, Kollegen, usw … Bis auf Bellen tut hier aber keiner. Ich mag die Theaterleute!

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Wie schon gesagt, man sollte sich gut überlegen, ob das eine Phase ist, oder ob man das wirklich mag. Die meisten Leute, die auf Schulen aufgenommen werden, sind Menschen die auch schon vor dem Studium viel auf Bühnen, sei es auch im Amateurbereich, gestanden haben. Es gibt auch mehrere Vorbereitungsschulen die, wie das Wort schon sagt, auf eine Musical-Schule vorbereiten. Viele Theater haben aber auch eine „junge Bühne“ für Kinder und Jugendliche. Ich war da als Jugendlicher am Landestheater Linz sehr aktiv und es war für mich das Beste was mir passieren konnte. Eine Umgebung von professionellen Leuten, die Möglichkeit auf einer großen Bühne zu stehen … das war schon eine gute Vorausbildung

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Das ist keine leichte Frage. Es ist auch eine Entscheidung wie man sich präsentiert. Stichwort AUTHENTIZITÄT. Das sollte das Wichtigste sein. Das ist fürs Theater das Wichtigste. Das geht aber leider nicht immer mit Erfolg einher! Aber wenn wir mal sagen „Erfolg“ ist Arbeit zu haben und davon zu leben, dann ist es wichtig aktiv zu sein, immer wieder Unterricht zu nehmen, Leute zu treffen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und klar, man muss auch gut sein in dem was man tut!

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Schauspiel und Gesang.

Wie ist es so, in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Matthias steckt in jeder Rolle?

Man lernt sehr viel über sich selbst. Ich versuche sehr viel von mir in eine Rolle einfließen zu lassen, denn das macht dann den Unterschied und die Einzigartigkeit aus. Ich bin ein facettenreicher Mensch und ich besitze Empathie mit der ich mich in die verschiedensten Rollen einfühlen kann oder mir vorstellen kann, was ihre Sorgen sind, woher sie kommen oder warum sie so oder so handeln – das beeinflusst dann natürlich den Charakter der Rolle. Das heißt, ja, ich bin das, der da auf der Bühne steht und aber auch nicht!

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich würde gerne in Zukunft auch Rollen im Film oder im Schauspiel am Theater spielen. Ich möchte nicht in eine Schublade geworfen werden. Es gibt aber im Moment nicht die EINE Rolle!

Matthias Trattner - Credits: Daniel Murtagh

Matthias Trattner – Credits: Daniel Murtagh

Wie entwickelst du dich als Musicaldarsteller weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Ich besuche Workshops und ich nehme immer wieder Gesangsunterricht und versuche zu reisen – so gut es halt gerade geht in Zeiten von Corona.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Ich möchte so viel. Vielleicht manchmal zu viel!

Ich will die Welt, die Menschen, ihre Kulturen und Lebensmotive kennenlernen, deswegen kann ich nicht sagen wo ich in 10 Jahren sein werde. Ich will dort hin, wo es mir am Besten gefällt. Das kann überall sein.

Aber ich denke die Bühne und die Kunst wird mich lebenslang begleiten.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich bin auf Social Media aktiv! Ich finde es ist ein Vorteil up to date zu bleiben, sich mit anderen Künstlern auszutauschen, aber auch auf sich aufmerksam zu machen. Ich besitze jedoch keine Website.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?

Eben Social Media ist für mich wichtig. Ich poste jetzt aber auch nicht jeden Tag hundert Inhalte und geh den Leuten auf den Nerv! Aber ich treffe Leute und ich rede gerne mit ihnen.

Ich finde auch solche Interviews wie diese ganz toll!

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Meine Erfahrungen mit Fans sind toll und schön! Wenn man den Menschen in die Augen schaut und sieht, dass sie sich freuen und du ihnen einen tollen Moment geschenkt hast, dann ist das das Größte! Mir ist aber das Wort „Supporter“ lieber als „Fan“.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Haha, ja klar und ich durfte mit ihnen zum Teil schon auf der Bühne stehen. Da war ich dann schon stolz! Sind aber auch alles Menschen!

Du bist ja ein sehr aktiver Mensch. Wie wichtig ist dir Fitness und Ernährung – sowohl als Privatperson, aber auch in deinem Job als Künstler/-in?

Wichtig! Grade für mein aktuelles Stück muss ich in Form sein und täglich trainieren! Es werden Stock- und Schwertkämpfe zu sehen sein wie auch Sprünge, usw.. Es ist eine sehr aktive Rolle und der Regisseur, Robert Persche und ich entwickeln einen sehr körperlichen Robin.

Hörst du privat auch gerne Musicals oder gibt´s da andere Musikstile, die dir gefallen?

Manchmal höre ich Musical, aber nicht regelmäßig. Ich höre aber fast alles – je nach Stimmung. Tatsächlich höre ich aber viel Bluegrass. Das ist eine Abspaltung vom Amerikanischen Country. Also „Traditional American Folk Music“. Ich liebe Reggae oder auch Indie und Hip Hop. Also ja, … viel Musik!

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Das wechselt ständig. Was ich aber sehr liebe ist „Suspended in Heaven“ von Mandolin Orange. Ist eine meiner Lieblingsbands.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Das ist wie bei der Musik. Ich liebe Herr der Ringe, Filme mit Di Caprio, Dokus, Historisches, Gesellschaftskritisches, …

Was ist dein Lebensmotto und warum?

„Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben etwas Spiel!“

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke fürs Gespräch“.

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Matthias Trattner - Credits: Daniel Murtagh

Matthias Trattner – Credits: Daniel Murtagh

Wir Musical-Fans haben der Sängerin und Musicaldarstellerin Misha Kovar ein paar Fragen gestellt.

Misha Kovar wurde in Opava (Tschechien) geboren und wuchs in Wien auf. Schon mit 13 Jahren spielte Misha in „Der kleine Horrorladen“ und entschloss sich ihre Musicalausbildung am Konservatorium der Stadt Wien zu starten. Kurz nach ihrem Abschluss 1998 bekam Misha die Rolle der „Sarah“ in „Tanz der Vampire“ und es folgten eine Reihe an Engagements in bekannten und beliebten Musicals wie Jekyll & Hyde, We will rock you (in der deutschen Uraufführung), Evita oder Ludwig2.

Nach ihrem Engagement als Kaiserin Elisabeth in „Ludwig 2“ im Festspielhaus Füssen,  spielte Misha ab November 2019 die Päpstin Johanna in „Die Päpstin“.

Misha begeisterte auch als Frontsängerin bei der Girlgroup T.KAY.OH., war mit der US-Rapperin Lumidee auf Tour, spielte im ZDF Krimi „Schimanski“ mit Götz George, sang bei der „ZDF Silvestergala“ am Brandenburger Tor und bei der „Miss Earth Wahl“ vor 200 Millionen TV Zusehern. Außerdem performte Misha mit Queen und Cast WWRY im Rhein Energie Stadion in Köln bei der Tour Queen & Paul Rodgers.

2015 veröffentlichte sie die Single „You can’t bring me down“ und 2016 folgte ihr erster deutschsprachiger Titel „Kann das Liebe sein“ (Produzent: Gary Lux), der Platz 2 der deutschen iTunes Schlager Charts erreichte. Mit der Club Single „Cry“ schaffte es Misha gemeinsam mit dem DJ Duo Dirty Impact auf Platz 1 der DJ Charts Österreich. Im Sommer 2018 erschien die Single „Hey Hey Süßer“  (iTunes Schlager Charts Österreich Platz 5) und 2019 war Misha mit „Abschiedsküsse schmecken bitter“ (Produzent: Hannes Marold) erfolgreich.

2022 und 2023 stand Misha Kovar u.a. als Solistin in THIS IS THE GREATEST SHOW (Sound of Music), als Kaiserin Elisabeth in LUDWIG² im Festspielhaus Neuschwanstein (Füssen), als Johanna in DIE PÄPSTIN im Festspielhaus Neuschwanstein und im Deutschen Theater München, als Eileen in WONDERFUL TOWN in Schwäbisch Gmünd und als Emmy Berg in ZEPPELIN MUSICAL, als Kaiserin Elisabeth im Fantasy-Musical DREAM KING – LEBE DEINEN TRAUM und als Engel in VOM GEIST DER WEIHNACHT im Festspielhaus Neuschwanstein auf der Bühne.

2024 ist Misha als Pamina in der Welturaufführung von ZAUBERFLÖTE – DAS MUSICAL im Deutschen Theater München zu erleben.

Misha Kovar - Credits: Oliver Topf

Misha Kovar – Credits: Oliver Topf

Das Interview wurde im Oktober 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Es gab für mich nur die Musik. Musik war mein ein und alles. Ich habe schon von klein auf immer und überall gesungen und geschauspielert. Dass ich diese Leidenschaft zum Beruf machen kann war für mich anfangs gar nicht greifbar.

Du hast 1998 deine Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit und was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

In meiner Ausbildung habe ich das Handwerk eines Darstellers gelernt. In der ersten Zeit gab es eigentlich keine Herausforderung – es war eher eine andauernde Euphorie. Die einzige Herausforderung daran war vielleicht zu begreifen, dass das alles wahr ist und kein Traum! 🙂

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Misha steckt in jeder Rolle?

Als Schauspieler verleiht man der Rolle seinen Körper und seine Gefühle. Das sind dann natürlich Gefühle wie sie Misha ausdrücken würde. Trotzdem muss man da unterscheiden. Nur weil z.B. eine Liebesszene richtig überzeugend gespielt auf der Bühne ist, heisst es nicht, dass das echt ist. Ja, diese Gefühle werden dann von den Darstellern erzeugt, aber haben dann nichts mit dem Gegenüber auf der Bühne zu tun!

Du hast gleich nach deiner Musicalausbildung am Konservatorium der Stadt Wien die Rolle der Sarah „Tanz der Vampire“ gespielt. „Tanz der Vampire“ ist ein Musical, das viele Menschen zu tiefst fasziniert. Welche Faszination hat dieses Musical oder mögen Menschen einfach Vampire so gerne?

Ganz ehrlich – ich weiss es nicht! 🙂 Tanz der Vampire wird für mich immer etwas ganz besonderes bleiben. Es war mein erstes Engagement – und dann gleich die Hauptrolle zu spielen war für mich der Wahnsinn. Zusätzlich hatte ich damals die Ehre mit Steve Barton als Krolock zu spielen. Es war einfach unbeschreiblich.

Du bist 2019 als Kaiserin Elisabeth in „Ludwig 2“ und als Päpstin Johanna in „Die Päpstin“ auf der Bühne – zwei historische Figuren. Magst du historische Geschichten oder einfach nur Zufall?

Das ist eine interessante Frage! Naja ich habe schon sehr viele Rollen gespielt … und die einzigen, die es in der Geschichte gab sind tatsächlich Evita, Elisabeth und Johanna. Obwohl es ja fraglich ist ob es Johanna wirklich gegeben hat. Ich persönlich kann es mir schon sehr gut vorstellen – aber das ist nur Zufall.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Es gibt natürlich Rollen für die mein Interesse größer ist als für andere. Aber direkt eine konkrete Rolle, die ich unbedingt spielen möchte, gibt es nicht! Ich lasse mich überraschen was da noch kommt! 🙂

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Prinzipiell ist das Musikbusiness kein Zuckerschlecken. Wenn ich so zurückdenke an das was ich schon erlebt habe ob im Musical, mit dem Major Plattenvertrag in den USA oder als freiberuflicher Künstler! ABER liebe Leute die ihr unbedingt singen wollt, weil eurer Herz euch dazu treibt: Macht es! Rechnet nicht mit Lob und Erfolg – macht es, weil jede Faser eures Seins danach schreit – dann werdet ihr Erfolg haben und es wird euch erfüllen!

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Viel Durchhaltevermögen 🙂

Du hast vor ein paar Jahren die Liebe zum Schlager entdeckt. Was fasziniert dich an diesem Genre und wie weit weg ist es vom Musical?

Für mich hat sich der Begriff Schlager in den letzen Jahren sehr verändert. Ich finde ja, dass heutzutage fast alles, das Deutsch im Business ist, Schlager genannt wird! Was ich daran richtig gut finde ist, dass die Texte meistens sehr positiv sind. Das ist auch das, was ich hinaustragen möchte.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Ich bin ein absoluter Bühnenmensch. Ein Leben ohne Musik gibt es für mich nicht!

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Social Media ist in unserer Zeit als Künstler ein absolutes Muss.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Künstlerin?

Die Welt ist durch das Internet so zusammengewachsen. Es gibt unglaublich Angebot an Musik. Wie soll man denn gehört werden, wenn Niemand weiss was man tut.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind das A & O im Business. Egal ob im Musical oder Schlager! Ich habe bisher immer sehr gute Erfahrungen mit Fans gemacht und freue mich immer, wenn Menschen sich nach einer Show mit mir unterhalten und Autogramme haben wollen. Das zeigt mir, dass die Leute mögen was ich auf der Bühne mache! Eine schöne Bestätigung …

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ich selbst war nie ein Fan von irgendwas oder irgendwem. Es gibt und gab aber natürlich auch für mich Sänger oder Sängerinnen die ich besonders gut finde!

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke für das Gespräch“.

Mehr zu Misha Kovar auf Facebook und Instagram.

Misha Kovar - Credits: Oliver Topf

Misha Kovar – Credits: Oliver Topf

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Wir Musical-Fans haben der Musicaldarstellerin Sarah Zechner ein paar Fragen gestellt.

Sarah Zechner wurde in Judenburg in der Steiermark geboren und sammelte erste Bühnenerfahrung bei Gernot Kranners Musicalakademie Murtal.

Bereits 2010 zog sie nach Wien, wo sie den ersten Jahrgang der Oberstufe der Wiener Sängerknaben mit Schwerpunkt Vokalmusik besuchte. Nach bestandener Reifeprüfung absolvierte sie eine vierjährige Musicalausbildung an einem privaten Konservatorium in Wien.

Seit 2018 arbeitet Sarah für Theater mit Horizont, wo sie als „Dorothy“ in Der Zauberer von Oz, „Wendy“ in Peter Pan oder als „Lady Marian“ in Robin Hood auf Bühnen in ganz Österreich, Deutschland und der Schweiz zu sehen ist.

Seit 2016 ist sie Ensemblemitglied der KostProben im MuTh.

Das Interview wurde im Dezember 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Seit ich mich erinnere kann, wollte ich auf der Bühne stehen.

Mein Papa ist Musiklehrer und hat immer mit uns gesungen und musiziert, was mit Sicherheit meine Liebe zur Musik geweckt hat. Nach einem Besuch in der „Zauberflöte“ habe ich dann – schwer begeistert von der Königin der Nacht – beschlossen, dass ich Opernsängerin werden möchte.

Ganz so ist es dann doch nicht gekommen, denn als ich zwölf Jahre alt war, hat Gernot Kranner seine Musicalakademie Murtal gegründet. Dort durfte ich erste Bühnenluft schnuppern und mein Wunsch Opernsängerin zu werden ist zum Wunsch Musicaldarstellerin zu sein geworden.

Sarah Zechner - Credits: Marco Sommer

Sarah Zechner – Credits: Marco Sommer

Du hast deine Musicalausbildung in Wien absolviert. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Während der Ausbildung ist man gezwungen sich sehr intensiv mit sich selbst auseinanderzusetzen. Egal ob man einen neuen Monolog erarbeitet, oder ein neues Lied, man entdeckt immer wieder neue Seiten an sich selbst und analysiert, was man denn besser machen könnte. Für mich war es ganz wichtig zu lernen, meine eigene Leistung kritisch zu betrachten, ohne dabei nur die Dinge herauszupicken an denen noch zu arbeiten war, sondern auch zu sehen, was sich schon verbessert hat. Ich durfte auch wunderbare Freundschaften schließen, die mir beigebracht haben, mich nicht verunsichern zu lassen wenn jemand anders etwas gut macht, sondern stattdessen von der Person zu lernen.

Was sind für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich hatte das große Glück, direkt nach der Ausbildung ein Engagement zu bekommen, wofür ich unendlich dankbar bin. Die größte Schwierigkeit für mich war es zu erkennen, dass man oftmals zu Auditions garnicht eingeladen wird. Die Frage „Wie soll ich einen Job bekommen, wenn ich nirgends eingeladen werde“ hat mich sehr beschäftigt. Trotzdem überwiegt immer die Freude darüber, auf der Bühne stehen zu dürfen.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Ich denke, dass es wenn man wirklich für die Sache brennt, auf jeden Fall eine gute Entscheidung ist.

Trotzdem sollte man sich von Anfang an dessen bewusst sein, dass es sehr viele sehr gute Darsteller gibt und nicht immer so viele Jobs. Die Vorstellung, dass man direkt nach der Ausbildung von einem großen Theater engagiert wird, und durchgehend gut bezahlte Engagements hat ist zwar sehr schön, aber leider auch sehr unwahrscheinlich.

Ich habe mal einen Satz gelesen der mir sehr geholfen hat: „Du bist nicht weniger KünstlerIn, wenn du einen Job machst, um dir deine Kunst zu finanzieren.“ Solange man sich also dessen bewusst ist, dass man zwischen Engagements vielleicht auch beispielsweise einmal in der Gastronomie arbeiten muss, kann ich es nur empfehlen 🙂

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ich glaube am wichtigsten sind die Liebe zum Beruf, Durchhaltevermögen und gute Nerven.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Am wohlsten fühle ich mich mit Gesang und Schauspiel.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Sarah steckt in jeder Rolle?

Mir macht es total Spaß immer in neue Rollen zu schlüpfen. Ich kann dadurch immer wieder neue Seiten an mir entdecken und diese ausleben. Es steckt also immer ein bisschen von mir in jeder Rolle – manchmal sind das dann Seiten, die privat vielleicht nicht so hervorstechen und umso mehr Spaß macht es dann, diese auf der Bühne rauszulassen 🙂

Sarah Zechner - Credits: Aaron Jiang

Sarah Zechner – Credits: Aaron Jiang

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Meine absolute Traumrolle ist die „Sarah“ in „Tanz der Vampire“, weil es das erste Stück war, das ich in Wien auf der großen Bühne sehen durfte. Das hat mich damals sehr beeindruckt.

Ich habe die CD – als ich ca. zwölf war – rauf und runter gehört – sehr zum Leidwesen meiner Geschwister. Mein Bruder kann die meisten Lieder durch diese Zwangsbeschallung auch auswendig.

*lacht*

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Ich nehme weiterhin Stunden, wann immer es sich ausgeht. Ich denke, es ist immer wichtig neues auszuprobieren, man hört ja nie auf zu lernen 🙂

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich glaube schon, dass Social Media einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Wenn Hauptdarsteller eine große Reichweite in den sozialen Medien haben, und über die Probenarbeit etc. posten, ist das natürlich eine tolle Werbung für eine Produktion. Ich persönlich nutze Social Media allerdings nur privat, ich poste je nach Lust und Laune.

Sarah Zechner - Credits: Marco Sommer

Sarah Zechner – Credits: Marco Sommer

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Vermarktung ist für Darsteller sicher wichtig, immerhin will man ja sich selbst als Produkt verkaufen. Ich selber bin darin aber leider schrecklich schlecht. *lacht*

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Bei „Theater mit Horizont“ kommen hauptsächlich Schulen zu uns ins Theater, meine bisherigen Fans sind also im Schnitt sieben Jahre alt. Ich finde es super für Kinder zu spielen, weil sie das ehrlichste Publikum sind und sich noch voll und ganz in eine andere Welt entführen lassen. Wenn sie mitfiebern, den Bösewicht ausbuhen, jubeln wenn der Held gewinnt und nach der Vorstellung ganz aufgeregt nach einem Autogramm fragen, dann weiß ich, dass ich etwas richtig mache 🙂

Hörst du privat auch gerne Musicals oder gibt´s da andere Musikstile, die dir gefallen?

Ich höre höre privat sehr gerne Musicals, die ich noch nicht kenne und bin immer auf der Suche nach neuen Songs, an denen ich arbeiten kann. Ansonsten variiert das je nach Stimmungslage, da ist von 80er Jahren bis zu Deutsch-Pop alles dabei.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Auch das variiert je nach Stimmungslage. Aber einen Song der mich zurzeit immer total zum Tanzen bringt ist „Think about things“ von Daði Freyr. Ein weiterer Favorit ist „Manhattan“ von Sara Bareilles.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Ein wirkliches Lebensmotto habe ich nicht, aber ich bemühe mich immer, das Beste aus jeder Situation zu machen 🙂

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Sarah Zechner auf Instagram.

Sarah Zechner - Credits: Marco Sommer

Sarah Zechner – Credits: Marco Sommer

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„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin und Regisseurin Sandra Bell ein paar Fragen gestellt.

Sandra Bell wurde in Köln geboren. Schon während ihrer Schulzeit absolvierte Sandra die Bühnentanzausbildung der Royal Academy of Dance. In Wien wurde sie anschließend zur diplomierten Musical- und Operettendarstellerin ausgebildet und schloss danach einen Post-Graduate-Course an der Guildhall School of Music and Drama in London ab.

Auf der Bühne zu sehen war Sandra Bell u.a. in: Into the Woods, Aida, The Sound of Music, I Love You Because, The Producers und in den deutschsprachigen Erstaufführungen von „The Wedding Singer – eine Hochzeit zu Verlieben“ und „Anyone Can Whistle“.

Mit ihrem eigenem Soloprogramm und verschiedenen Musical- Ensembles ist Sandra immer wieder mal auf Tour durch ganz Europa.

Mit dem Musical „Das Orangenmädchen“ feierte die erfahrene Musicaldarstellerin nun 2020 ihr Debüt als Regisseurin – mit Georg Hasenzagl, Shireen Nikolic, Barbara Theres Kugler und Martin Berger – musikalische Leitung: Christiane Katzer. Außerdem stand sie als Solistin beim MUSIKFESTIVAL STEYR auf der Bühne und ist u.a. in SÄNGER, SEX UND SCHOKOSTANGERL am Theater in der Innenstadt in Linz zu sehen.

Das Interview wurde im Jänner 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Für mich war eigentlich schon sehr früh klar, dass ich wahnsinnigen Spaß an allem hatte, das mit singen, tanzen und Theater spielen zu tun hat. Als ich mein erstes Musical („Die Schöne und das Biest“ in der Version von Martin Döpke) gesehen hab, hab ich mich dann unsterblich in diese Kunstform, die die drei Dinge, die mir am meisten Spaß gemach haben, vereint hat, verliebt und seitdem gab es den Wunsch, auch selber in diese Richtung zu gehen.

Du hast Musical-, Operetten- und Tanz-Ausbildungen abgeschlossen. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?

Aus der Tanz-Ausbildung nehme ich eindeutig die Disziplin mit und den ständigen Wunsch, weiter an sich arbeiten und sich verbessern zu wollen.

Die Ausbildung in Wien hat mir gezeigt, über die eigenen Grenzen zu gehen, aber auch sich selber realistisch einzuschätzen, egal, was andere sagen.

Aus der Ausbildung in London habe ich vor allem auf persönlicher Ebene sehr viel gelernt, nämlich seine vermeintlichen Schwächen zu akzeptieren und zu seinen Stärken zu machen.

Sandra Bell - Credits: Roman Kornfeld

Sandra Bell – Credits: Roman Kornfeld

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich hatte das große Glück, bereits während des Studiums und auch direkt danach schon in den ersten Produktionen spielen zu dürfen und da war die größte Herausforderung wirklich, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Man kommt dann sehr schnell darauf, dass man zwar jeden Tag eine 120% Leistung anstreben kann, das aber einfach nicht jeden Tag und in jeder Show machbar ist. Das hat mich anfangs sehr fertig gemacht und ich hatte oft das Gefühl, zu „versagen“, wenn man mal einen nicht so guten Tag hat und damit umzugehen, hab ich erst einmal lernen müssen.

Das sind Dinge, über die man sich im Studium einfach keine Gedanken macht.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Geduld und Durchhaltevermögen sind sehr wichtig, sowohl wenn man gerade kein Engagement hat und schon gefühlt zur hundertsten Audition rennt, als auch, wenn man vielleicht in einer Long Run Produktion spielt, wo man die gleiche Show immer und immer wieder mit dem gleichen Enthusiasmus auf die Bühne bringen muss wie bei der Premiere.

Außerdem ist es mir persönlich sehr wichtig, ständig weiter an mir zu arbeiten. Ich mag immer dazu lernen und mich verbessern und weiterentwickeln und nehme auch heute noch regelmäßig Unterricht.

Dieser Wille, sich nie mit dem aktuellen Stand zufrieden zu geben, sowie Disziplin ist auch ein wichtiger Punkt, aber vor allem braucht man auch oft das Glück, zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Wohl fühle ich mich in allen dreien, aber der für mich wichtigste ist eindeutig das Schauspiel. Was nützt es, wenn man ein ein Lied oder eine Choreografie technisch gut darbietet, aber dem Publikum nichts vermittelt? Durch das Schauspiel schafft man es, die Rollen zum Leben zu erwecken und das Publikum abzuholen und zu berühren, das ist auch das, was mich am meisten beeindruckt, wenn ich mir selber ein Stück anschaue.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Sandra steckt in jeder Rolle?

Ich mag das wahnsinnig, verschiedenste Rollen zu spielen. Wie viel von mir da einfließen kann und darf, das variiert je nach Rolle. Das kommt auch immer darauf an, wie die Figur von vornherein angelegt ist, oder was sich der Regisseur so vorstellt.

Man startet beim Erarbeiten einer Rolle ja meistens damit, Berührungspunkte zu finden, wo man aus seiner eigenen Persönlichkeit und Erfahrungen schöpfen kann. Interessant wird das ganze dann, wenn einen plötzlich die Rolle führt und auf einmal Dinge passieren, die man von sich selbst nicht kennt oder die man nie so machen würde.

Am allerliebsten spiele ich auch Rollen, in denen eben sehr wenig Sandra steckt, weil ich das so spannend und herausfordernd finde. Das ist auch immer für mich die größte Bestandsprobe, wenn Leute aus dem privaten Umfeld, die einen am besten kennen, eine Show anschauen kommen. Wenn man die in einer Rolle überzeugen kann, die ganz anders ist, als man selber, dann hat man etwas richtig gemacht!

Sandra Bell - Credits: Mateo Radeck

Sandra Bell – Credits: Mateo Radeck

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Lustigerweise sind viele meiner „Traumrollen“ doch einiges älter als ich …

Ich mag wahnsinnig gern komplexe Charaktere und die sind meistens eher den älteren Frauen zugeteilt. Mrs. Lovett aus „Sweeney Todd“,  Rose aus „Gypsy“ oder Fosca aus „Passion“ wären solche Rollen, aber auch Norma Desmond aus „Sunset Boulevard“ würde ich wahnsinnig gern einmal spielen.

Es gibt aber auch Stücke, die ich einfach wahnsinnig gern spielen würde, egal in welcher Rolle, da wären von den aktuellen Sachen zum Beispiel „Come from away“ oder „Six“.

Diese Shows haben einfach so eine tolle Energie, daran hätte ich wahnsinnigen Spaß.

Eine Traumrolle, die ich mir bereits erfüllen durfte und die ich unglaublich gern noch einmal spielen würde, wäre die Ulla aus „The Producers“.

Du hast dein Regie-Debüt mit „Das Orangenmädchen“ gefeiert. Was kannst du aus deiner Bühnenerfahrung für deine Regie-Tätigkeit mitnehmen.

Ich möchte als Darstellerin immer möglichst viele Facetten und Feinheiten aus meinen Rollen herausholen und das möchte ich auch als Regisseurin gern mit meinen Darstellern ausarbeiten. Außerdem ist es mir sehr wichtig, dass ich mit den Darstellern auf Augenhöhe arbeite. Klar hat man als Regisseur genaue Vorstellungen, was man möchte, aber ich finde es genauso wichtig zu sehen, was von den Darstellern selber kommt und wie man das einfließen lassen kann. Das schätze ich auch aus Darstellersicht sehr, wenn man die Möglichkeit hat, sich selber einzubringen und Dinge anzubieten und auszuprobieren.

„Das Orangenmädchen“ wurde zuletzt vor 10 Jahren im Off Theater Wien gespielt und war jetzt in der Stadtgalerie Möding zu sehen. Was fasziniert dich an diesem Musical besonders?

Ich habe die damalige Produktion tatsächlich in Wien gesehen und das Stück hat mich schon damals sehr berührt. Ich finde das Besondere an diesem Stück sind die Charaktere. Das sind alles total normale Menschen mit ganz nachempfindsamen Problemen und das Stück ist so schön geschrieben, dass sich jeder Zuschauer in der einen oder anderen Situation wiedererkennt und nachempfinden kann, was die Figuren gerade beschäftigt. Außerdem mag ich sehr, dass sich dieses Stück auch mit ernsteren Themen auseinandersetzt und das Publikum auch zum Nachdenken anregt.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann auf der Bühne, als Regisseurin tätig oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Am allerliebsten wäre ich in 10 Jahren immer noch auf der Bühne. Es gibt so viele Rollen, von denen ich sage „die möchte ich unbedingt mal spielen in 10-20 Jahren, wenn ich alt genug bin“ und auf die freue ich mich schon wahnsinnig.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Nicht zwingend notwendig, aber definitiv hilfreich. Ich nutze selber auch die sozialen Medien, um mich über Stücke oder Künstler zu informieren, die mich interessieren und um auf dem neuesten Stand zu bleiben oder einfach, um zu schauen, welcher Kollege gerade wo spielt.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin und auch als Regisseurin?

Ich finde es schon wichtig, sowohl um bei anderen Leuten aus dem Business, als auch bei Fans im Gedächtnis zu bleiben. Durch Social Media funktioniert das gute alte „sehen und gesehen werden“ auch vom Laptop oder Handy aus, was sehr praktisch ist. Man muss sich nur wirklich bewusst sein, was man auf seinen Internetpräsenzen teilt und was man vielleicht lieber privat halten sollte.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind auf jeden Fall ein wesentlicher Teil des Musicalbusiness, denn wenn Leute gern ins Theater gehen und sich die Stücke anschauen, ist das ja nicht nur wirtschaftlich förderlich, sondern auch für uns Theaterschaffende in allen Bereichen schön, zu sehen, dass unsere Arbeit gut ankommt und geschätzt wird. Meine persönlichen Erfahrungen mit Fans waren zum Glück bisher überwiegend positiv.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Das bin ich bis heute! Besonders bewundere ich es, wenn Darsteller jede Rolle, die sie verkörpern, neu erfinden und ihr ihren eigenen Stempel aufsetzen. Oder auch Kollegen, die aus jeder noch so kleinen Rolle oder ihrem Ensemblepart etwas ganz besonderes machen, sodass man kaum die Augen von ihnen abwenden kann. Da gibt es wirklich einige Darsteller, die ich sehr bewundere und von denen man wahnsinnig viel lernen kann, wenn man ihnen nur auf der Bühne zuschaut.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Ein Lebensmotto habe ich nicht, aber ich versuche mir jeden Tag bewusst zu machen, wofür ich an diesem Tag dankbar bin und warum. Das ist mir sehr wichtig.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Sandra Bell auf www.sandra-bell.com und Instagram.

Sandra Bell - Credits: Roman Kornfeld

Sandra Bell – Credits: Roman Kornfeld

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Romina Markmann wurde in Ostwestfalen geboren und traf scbon mit rund 15 Jahren die Entscheidung ihren Berufsweg als Darstellerin zu starten.

Sie spielte am Emma Theater Osnabrück im Musical ANNIE die Titelrolle und startete 2014 ihr Musical-Studium am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück, das sie 2018 abschloss.

Schon während ihres Studiums war sie unter anderem als Celia in Shakespeares Wie es euch gefällt, im Ensemble von The Addams Family und als Raka in Die Blume von Hawaii zu sehen.

Als Teilnehmerin der Musical Academy 2018 war Romina Markmann im Interview mit UPTEMPO e. V.

2018 übernahm Romina Markmann die Rolle der Frenchy und Cover Jan in der GREASE-Produktion der Musical Tommy GmbH (Regie: Christian Stadlhofer / Choreografie: Carla Kama & Melissa Williamsund) war danach u.a. zu sehen im Ensemble von BIG FISH im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen (Regie: Andreas Gergen / Choreografie: Danny Costello), als Do-Do in DIE LUSTIGE WITWE in der Comödie Fürth (Regie: Stephanie Schimmer / Choreografie: André Sultan-Sade), als Suzannah in HAIR (Regie: Thomas Winter / Choreografie: Jerôme Knols) und als Kit-Kat-Girl und Two Ladies in CABARET (Regie: Erik Peterson / Choreografie: Danny Costello) im Die Theater Chemnitz, als Piccolo in IM WEISSEN RÖSSL bei den Heidelberger Schlossfestspielen (Regie: Felix Seiler / Choreografie: Kati Farka), als Lucy McFadden in THE GOODBYE GIRL im Theater Bielefeld (Regie: Thomas Winter / Choreografie: Dominik Büttner), als Columbia in ROCKY HORROR SHOW an den Landesbühnen Sachsen (Regie: Sebastian Ritschel / Choreografie: Gabriel Pitoni), als Zirkusmäderl in DIE ZIRKUSPRINZESSION an der Staatsoper Hannover (Regie: Felix Seiler / Choreografie: Danny Costello).

2023 war sie in der ShowSlot Tour-Produktion von FACK JU GÖHTE im Ensemble und als Cover Chantal und Laura zu sehen (Regie: Christoph Drewitz / Choreografie: Jonathan Huor) und stand bei den Freilichtspielen Tecklenburg in MOZART! im Ensemble (Regie: Ulrich Wiggers / Choreografie: Francesc Abós) und als Rico Pinguin in MADAGASCAR (Regie: Janina Niehus & Jan Altenbockum) auf der Bühne.

2024 war Romina bei den Freilichtspielen Tecklenburg als Lisa in MAMMA MIA! (Regie: Ulrich Wiggers / Choreografie: Francesc Abós) und im Ensemble bei 3 MUSKETIERE (Regie: Andreas Gergen / Choreografie: Francesc Abós) zu sehen.

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Romina Markmann erzählt durch Sprache, Musik und Tanz gerne Geschichten, die Menschen zum Lachen, aber auch zum Weinen bringen – und zum Nachdenken anregen.

Seit 2020 ist sie in Film & TV-Produktionen tätig und war im Musikvideo „The Artist and his Muse“ (Regie: Jeannine Michéle Wacker) und im Hörspiel „Der Fall Rosa Lorenz“ (Regie: Moritz Janowsky) zu erleben. Außerdem ist sie als Sängerin, Sprecherin und Moderatorin aktiv.

Kristine Emde, geboren in Deutschland, schloss 2021 ihr Musicalstudium am Fontys Conservatorium in Tilburg, Niederlande, mit Erfolg ab. Seither hat sie sich in der Musicalszene einen Namen gemacht.

Ihre Bühnenkarriere umfasst eine Reihe von bemerkenswerten Rollen, darunter „Marian“ in ROBIN HOOD, sowie Auftritte in DER MEDICUS, CITY OF STRANGERS, BARE, ANYONE CAN WHISTLE, EN NU NAAR BED und DEKALOOG. Auch als Solistin trat sie in der NACHT DER MUSICALS auf und erweiterte ihre Erfahrung durch Opern- und Operettenkonzerte.

Kristine Emde konnte bereits an renommierten Bühnen wie dem Deutschen Theater München, dem Schlosstheater Fulda, dem Theater Tilburg, der WAT Hal in Tilburg und dem Cala Theater Freiburg überzeugen. Ihre Vielseitigkeit und ihre Bühnenpräsenz haben ihr zahlreiche Chancen eröffnet.

In der Saison 2023/24 war sie am Theater St. Gallen als „Cosette“ in LES MISERABLES auf der Bühne zu sehen. Zudem erreichte sie 2021 das Finale des Bundeswettbewerbs Gesang in der Kategorie Musical/Chanson und unterstrich damit ihr außergewöhnliches Talent.

„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin Sarah Zippusch ein paar Fragen gestellt.

Sarah Zippusch wuchs in Mittertrixen bei Völkermarkt (Kärnten, Österreich) auf und schloss 2017 ihr Musicalstudium an der Performing Academy in Wien ab.

Schon während ihrem Studium war Sarah als Sängerin und Tänzerin im Einsatz – u.a. bei der „Eröffnung des Eurovision Song Contests 2015“ in Wien (ORF), in der Rolle der „Eva“ bei Tonstudioaufnahmen für das Musical „Jugend ohne Gott“, in der Operette „Im Weißen Rössl“ bei den Schlossfestspielen Langenlois und als „Gaby“ in „Papa schläft noch?“ (Musical frei nach „Die acht Frauen“).

Nach ihrem Studium hatte Sarah noch einige weitere Engagement – u.a. im Theater Akzent, beim Musicalsommer Winzendorf, im Theater in der Innenstadt oder an der Wiener Staatsoper. 2019 war bzw steht Sarah in „Kiss me Kate“ am Staatstheater Darmstadt und in „Carmen – Das Musical“ beim Musicalsommer Winzendorf auf der Bühne.

Sarah ist bei einigen A-Capella-Formationen dabei und tritt seit ihrer Schulzeit mit verschiedenen Bands auf. Seit 2018 ist sie auch Leadsängerin der Partyband „Meetu“.

Das Interview wurde im Dezember 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Tatsächlich wusste ich schon seit ich mein erstes Musical gesehen habe, dass ich irgendwann auch genau da oben stehen möchte. Dieses Genre hat mich vom ersten Moment an einfach so fasziniert. Ab diesem Zeitpunkt habe ich auf die Aufnahmeprüfungen hingearbeitet und versucht genrespezifischen Unterricht zu nehmen, was ehrlich gesagt nicht ganz einfach war, wenn man aus einem sehr ländlichen Gebiet kommt.

Du hast 2017 dein Musicalstudium an der Performing Academy in Wien abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Aus der Ausbildung nehme ich enorm viel mit, dort habe ich erst gelernt was Musical wirklich ausmacht und dass man niemals aufhören darf an sich zu arbeiten, zu üben und für seine Träume zu kämpfen. Sowohl in Gesang, Tanz als auch Schauspiel habe ich dort extrem viel gelernt und ich bin sehr froh, dass ich so eine gute Ausbildung genießen durfte.

Sarah Zippusch - Credits: Sandra Lehrner

Sarah Zippusch – Credits: Sandra Lehrner

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin? 

Es war für mich anfangs sehr schwer mit dem Gedanken und der Situation klar zu kommen, dass man erst mal keinen Job hat und sich von Audition zu Audition durchkämpfen muss.

Durch die Rolle der Königin Anna in „Die 3 Musketiere“ fing es dann an langsam ins Rollen zu kommen und im Nachhinein weiß ich, dass die Zeit damals einfach noch nicht reif war.

Das wichtigste ist einfach nie aufzugeben und immer weiter zu kämpfen. Alles im Leben kommt zur richtigen Zeit.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken? 

Wenn man diesen Job von ganzem Herzen liebt und dies ganz genau der Traumjob ist, sollte man es auf jeden Fall probieren. Ob dieser Job dann wirklich zu einem passt oder man doch lieber etwas anderes machen sollte, merkt man meiner Meinung ziemlich schnell. Es ist kein Zuckerschlecken und verlangt viel Kraft aber ich persönlich bereue es keine Minute meines Lebens, dass ich mich für diesen Job entschieden habe.

Sarah Zippusch - Credits: Stefan Grauf-Sixt

Sarah Zippusch – Credits: Stefan Grauf-Sixt

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ein großes Durchhaltevermögen und ganz viel Fleiß.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Das ist ganz schwer zu sagen, da ich immer versuche mir in jedem Bereich ein gutes Level aufzubauen und immer weiter daran zu arbeiten.

Jeder Bereich bringt soooo viele schöne Seiten mit sich, dass man sich gar nicht entscheiden kann.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Sarah steckt in jeder Rolle?

Natürlich steckt auch in jeder Rolle etwas von Sarah, da ich immer versuche Emotionen durch vergangene Situationen und Erlebnisse hervorzurufen.

Es macht mir auch Spaß immer wieder in ganz unterschiedliche Rollen einzutauchen und dem Alltag für eine gewisse Zeit zu entfliehen, man ist für diese Zeit einfach ein anderer Mensch. Wenn man lange genug sucht und recherchiert, wird man immer gewisse Parallelen zu sich selbst findenIn „Carmen – Das Musical“ beim Musicalsommer Winzendorf musstest du bei der Premiere ja recht kurzfristig die Hauptrolle von Ana Milva Gomes übernehmen.

Wie gehst du als junge Künstlerin mit solchen unvorhergesehenen Ereignissen um? Besonders große Aufregung vor dem Auftritt oder bleibst du da eher „cool“?

Ja das kann man so sagen, habe tatsächlich erst am Premierentag zu Mittag davon erfahren und mich eigentlich schon auf meine Rolle der Katarina vorbereitet.

Natürlich war ich im Vorfeld aufgeregt, aber ich war auch auf diese Rolle vorbereitet und musste nichts mehr neues kurzfristig einstudieren.

Es war für mich eine wahnsinnige Chance und ich habe diesen Moment und diese Rolle sehr genossen.

Da hofft man natürlich umso mehr, dass man immer wieder Hauptrollen spielen darf.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Oh…. da gibt es so einige, wer mich aber näher kennt weiß, dass 2 meiner absoluten Traumrollen die Rolle der „Eva Peron“ in „Evita“ und „Magda“ in „Tanz der Vampire“ sind. Beide Rollen faszinieren mich schon eine lange Zeit und sind 2 sehr starke und interessante Frauen. Fingers crossed 😉

Charaktere in denen man so richtig die Sau rauslassen kann, machen natürlich einen riesen Spaß. Jedoch freue ich mich auch immer wieder neue und verschiedene Rollen kennen und lieben zu lernen.

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Ich bin ein sehr ehrgeiziger und selbstkritischer Mensch, deshalb würde ich auch niemals aufhören weiter an mir zu arbeiten. Wenn es zeitlich möglich ist nehme ich nach wie vor Gesangs-, Schauspiel- und Tanzstunden. Auch von Kollegen kann man sehr viel lernen und so entwickelt man sich stets weiter.

Sarah Zippusch - Credits: rockaphilly art

Sarah Zippusch – Credits: rockaphilly art

Du bist ja auch Leadsängerin der Partyband „MeetU“. Wie wichtig sind für dich eigene Projekte neben deinem Job als Musicaldarstellerin?

Sehr wichtig!

MeetU ist mittlerweile wie eine zweite Familie für mich und ein super Ausgleich zum Musical.

Durch MeetU lerne ich sehr viel dazu, da wir eine große Bandbreite an Genres bedienen und ich auch die Zuschauer motivieren muss, was nicht immer so einfach ist.

Auch andere eigene Projekte sind derzeit in Planung und man darf gespannt sein.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

In 10 Jahren möchte ich unbedingt noch auf der Bühne stehen.

Mein Ziel ist es so lange wie möglich als Musicaldarstellerin tätig sein zu können.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

In der heutigen Zeit halte ich Social Media für einen Künstler für sehr wichtig. Es ist eine Möglichkeit mit vielen Freunden, Kollegen, Fans etc. Kontakt zu halten und andere an seinem Leben teil haben zu lassen.

Aber auch um Infos weiterzugeben wie z.B. neue Projekte, Cover Shows, Off Shows usw. und selbst Infos zu erhalten.

Sarah Zippusch - Credits: Sarah Zippusch

Sarah Zippusch – Credits: Sarah Zippusch

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Künstlerin?

Vermarktung und Kommunikation ist ein wichtiges Thema, denn nur so werden die verschiedensten Menschen auf einem aufmerksam und man lernt wieder neue Menschen kennen. Jedoch sollte man immer gut darüber nachdenken was und wie viel man von sich preisgibt – denn das Internet vergisst nichts.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Musicalfans sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Musicalbusiness und ohne sie würde das Business nicht das sein was es ist. Meine Erfahrungen waren bis jetzt immer sehr gut, ich freue mich über jede einzelne Nachricht und versuche immer alle so schnell wie möglich zu beantworten.

Grundsätzlich bin ich sehr offen was dieses Thema angeht. Man kann mir immer schreiben und mich ansprechen. Das Schönste ist, wenn man sieht, dass man Menschen mit dem was man tut beeindrucken kann und ihnen eine Freude macht. Das gibt einem persönlich sehr viel.

Bist du auch Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Pia Douwes bewundere ich sehr und sie ist ein absolutes Vorbild für mich.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.
Mehr zu Sarah Zippusch auf FacebookInstagram auf ihrer Website

Sarah Zippusch - Credits: Stefan Grauf-Sixt

Sarah Zippusch – Credits: Stefan Grauf-Sixt

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Wir Musical-Fan haben der Musicaldarstellerin Dawn Bullock ein paar Fragen gestellt.

Dawn Bullock wurde in den Niederlanden geboren und nahm während ihrem MA Studium der englischen Sprache und Kultur an der Reichsuniversität Groningen und ihrer Tätigkeit als Englischlehrerin an einer Fachhochschule auch Gesangs-, Tanz- und Schauspielunterricht.

In ihrer bisherigen Bühnenlaufbahn war sie u.a. als “Rebecca” in TANZ DER VAMPIRE (Ronacher Wien (VBW) und Theater des Westens), SISTER ACT (Landestheater Linz), THE YOUNG MATTHEW PASSION und A LITTLE NIGHT MUSIC zu sehen. Außerdem spielte sie Mrs. Eisenberg in der englischsprachigen Webserie North.

Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Darstellerin, führt Dawn auch Regie – u.a. THE PICTURE OF DORIAN GRAY, FRANKENSTEIN und THE DEEP BLUE SEA.

Zuletzt stand Dawn als “Rebecca” in TANZ DER VAMPIRE im Stage Palladium Theater Stuttgart auf der Bühne.

Das Interview wurde im Mai 2021 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Schon als Kind war mir klar, dass ich genau wie meine Eltern etwas in der Kunst machen wollte. Meine Eltern hatten eine Tanzschule. Meine Mutter war Balletttänzerin und mein Vater unterrichtete Gesellschaftstanz. Ich war die einzige, die sang. Ich wollte immer in diese Richtung gehen. Eigentlich gab es keinen Zweifel: vor der Kamera oder hinter der Kamera, auf der Bühne oder hinter den Kulissen – ich wollte unbedingt mit Kunst beschäftigt sein.

Du hast ein MA Studium der englischen Sprache und Kultur und zusätzlich auch Gesangs-, Tanz- und Schauspielunterricht genommen. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?

Ich bin sowohl Englischlehrer als auch Künstlerin. Ich denke beides ist nicht so weit voneinander entfernt.

Während meines Studiums standen Theater und Literatur im Mittelpunkt und ich lernte die Themen aus Stücken zu extrahieren und Charaktere aus akademischer Sicht zu analysieren. Als Lehrer steht man jeden Tag vor der Klasse und „spielt eine Rolle“, diesmal von sich selber heraus. Ein Lehrer ist ein Entertainer und bringt den Studenten auch etwas bei. Außerdem bin ich als Lehrerin auch Pädagogin und so gehe ich auch mit den Rollen um, die ich spiele: mit Empathie und Liebe.

Das habe ich auch im Theaterunterricht gelernt: ich sollte meine Rollen nicht beurteilen, sondern mit Empathie und Verständnis auf sie zugehen. Schließlich muss ich sie spielen und verstehen, warum sie das tun, was sie tun. Auch wenn es vielleicht ein weniger netter Charakter ist.

Dawn Bullock - Credits: Isabell Schatz

Dawn Bullock – Credits: Isabell Schatz

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich musste wirklich viel Unsicherheit überwinden. Ich hatte keine offizielle Ausbildung zur „Musikkünstlerin“ und als ich mit Größen wie z.B. Drew Sarich und Mark Seibert auf einen Schlag auf der Bühne stand, musste ich mich mit der Unsicherheit auseinandersetzen.

Das Kreativteam hat etwas in mir gesehen, aber am Anfang dachte ich immer: „Bin ich wirklich gut genug?“

Ich erhielt jedoch viel Unterstützung von Kollegen und selbst erfahrene DarstellerInnen haben mir gesagt, dass sie dies auch fühlen. Dadurch habe ich viel Kraft gewonnen. Ich hatte sicherlich das Gefühl, mich entwickeln zu können und unterstützt zu sein.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Man muss beide Füße auf dem Boden halten und man selbst bleiben. Es ist wichtig, gut mit Feedback und Kritik umzugehen und bereit zu sein, sich als Künstler und als Person weiterzuentwickeln.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Dawn steckt in jeder Rolle?

Ich versuche in allen Rollen etwas von mir zu finden. Bis jetzt wurde ich auch in Rollen besetzt, die mir als Person gut passen. Ich habe mich immer etwas sanfter an Rebecca in TANZ DER VAMPIRE gewandt. Am interessantesten fand ich den Moment, als sie ihren Mann verlor. Bis dahin war sie hauptsächlich eine lustige Karikatur. Plötzlich sehen wir etwas sehr Menschliches in ihr: rohen Kummer. Leider musste ich in meinem Leben viel verlieren und habe das mitgenommen, um diese Rolle richtig zu erfüllen. Es war mir wichtig, dass Rebecca nicht nur als etwas Lustiges und Absurdes angesehen wurde, sondern als eine Person voll Emotionen, wie Neid, Liebe und Trauer.

TANZ DER VAMPIRE ist ja ein Musical, das viele Menschen zu tiefst fasziniert. Welche Faszination hat dieses Musical aus deiner Sicht oder mögen Menschen einfach Vampire so gerne?

Es scheint mir eine Kombination aus Musik, Kostümen, Make-up, Beleuchtung, Dekor und Geschichte zu sein. Man kann sich in dieser Welt gut „verlieren“. Jim Steinmans Musik ist natürlich einfach wahnsinnig gut und bleibt im Kopf. Darüber hinaus hat das Stück Rollen, die faszinieren. Ich denke nicht nur die Vampire, sondern auch Sarah, Alfred, Professor Abronsius, Chagal usw. Vampire sind zeitlos. Ich mag auch selbst Vampire. Ich liebe Bram Stoker‘s Dracula, habe Buffy, the Vampire Slayer und die Bücher von Anne Rice immer geliebt. Es hat etwas Romantisches gemischt mit Gefahr. Das ist sexy. Das ziehst an.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Auf jeden Fall Becky in Waitress. Ich bin ein großer Fan von Sara Bareilles und das Musical besteht aus so vielen erkennbaren Themen. Becky in Waitress ist wirklich eine riesige Bucket-List-Rolle. Ich würde auch gerne Jenna spielen, aber ich bin körperlich nicht der Typ dafür, haha.

Die Rolle der Frau Wolf in Elisabeth würde ich gerne spielen: Ich finde die Musik und die Geschichte von Elisabeth unglaublich gut.  Und dann noch die Gräfin Larisch in Rudolf: Affaire Mayerling scheint für mich fantastisch. Ich mag mütterliche Rollen, die Emotionen enthalten. Außerdem würde ich wirklich gerne eine schreckliche Bösewichtin spielen, wie Ursula in Arielle, die Meerjungfrau.

Und ganz ehrlich: Als übergroße Frau halte ich es für wichtig, dass die Menschen uns auch als wertvolle und vollständige Frauen sehen, die auch Romantik und Leidenschaft haben können. Warum kann eine dicke Frau nicht eine leidenschaftlichen Beziehung haben? Es gibt kein Musical davon, aber ich würde gerne die Rolle von Helen in Neil LaBute‘s Fat Pig spielen. Darüber hinaus werden Fatphobie und die hohen Schönheitsideale, die Frauen erfüllen müssen, angeprangert.

Dawn Bullock - Credits: Erik Bolding Fotografie

Dawn Bullock – Credits: Erik Bolding Fotografie

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Na eigentlich ja. Heute ist es sicherlich wichtig. Ich habe eine Hassliebe zu Social Media. Ich denke, es nimmt unnötig viel Zeit in Anspruch und wenn ich nichts etwas Besonderes zu sagen habe, dann finde ich es auch schwierig etwas zu posten.

Es bringt aber Kollegen und der Kunstwelt in Verbindung. Als Künstler tritt man ein bisschen in den Hintergrund, wenn man sich nicht so viel mit Social Media beschäftigt und das ist auch nicht gut. Ich finde es jedoch sehr wichtig, man selbst zu bleiben und ich lege ganz ehrlich weniger Wert auf soziale Medien als private Person. Darin muss ich noch eine Balance finden.

Es ist sicherlich auch eine gute Plattform, um über Dinge zu sprechen, die ich für wichtig halte, wie z. B. Körperpositivität und Mindfulness.

Ich unterrichte Englisch an Kommunikationsstudenten, die alles über Personal Branding wissen, deshalb sollte ich mich ein bisschen mehr darauf konzentrieren. Früher war es weniger wichtig, aber jetzt leben wir in einer Gemeinschaft, in der es sicher wichtig ist.

Es werden auch ständig neue soziale Medien entwickelt, wie TikTok. Manchmal fällt es mir schwer, Schritt zu halten.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich?

Das ist eine knifflige Frage. Ich denke, dass es in meiner Arbeit als Künstlerin wichtig ist. Ich finde es aber weniger wichtig als „Dawn“. Ich bin ein extrovertierter Introvertierter und als Person suche ich nicht wirklich Aufmerksamkeit, aber als Künstler möchte ich das schon – immerhin lebe ich davon. Als Künstlerin ist es wichtig, viel im kommerziellen Auge zu sein und sich selbst zu vermarkten. Wie ich gerade angedeutet habe, liegt die Kunst darin, diese beiden Dinge in Einklang zu bringen.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Wenn wir keine Fans hätten, könnte eine Show wie „Tanz der Vampire“ nicht überleben. Fans sind für dieses Geschäft extrem wichtig. Ich habe hauptsächlich sehr angenehme Erfahrungen mit Fans. Die meisten sind sehr nett, respektvoll und rücksichtsvoll. Ich fand es etwas ganz Besonderes, wie engagiert Fans sind. Das war auch der Grund, warum ich es für wichtig hielt, den kleinen Ruhm zu nutzen, den ich hatte, um Dinge wie Körperpositivität aufzudecken. Es spricht so viele Fans an und sie halten es für wichtig, darüber mit mir und einander sprechen zu können. Auf diese Weise können sich Personen wieder verbinden. Ich finde das sehr schön.

Hörst du privat auch gerne Musicals oder gibt´s da andere Musikstile, die dir gefallen?

Ich bin mit Sicherheit ein Musical Fan. So habe ich natürlich angefangen. Ich liebe aber auch Rock und Metal, Jazz, Pop, Blues, Klassik. Ich muss sagen, dass ich beim Spielen einer Show auch gerne eine Weile keine Musik um mich habe. Ich genieße auch die Stille.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Ach je. Ich kann keinen auswählen. Ich höre viel Sara Bareilles und ich liebe viele ihrer Songs. Ich würde gerne ein Konzert nur mit Sara Bareilles Songs machen. Gerade liebe ich „A Safe Place To Land“, aber „She Used To Be Mine“ ist noch immer das Lied meines Leben. Ich höre sehr gerne melancholische Musik mit durchdringenden Texten.

Dawn Bullock - Credits: Erik Bolding Fotografie

Dawn Bullock – Credits: Erik Bolding Fotografie

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Ich bin ein Star Wars und ein Herr der Ringe Nerd. Ich liebe wirklich nur die ursprüngliche Star Wars-Trilogie und ich mochte auch die Hobbit-Filme nicht.

Ich bin ein echter Cinephile und ich liebe viele Genres und schaue gerne etwas tiefer: Geschichte, Musik, Regie, Schauspiel usw. Es ist nicht immer schön mit mir ins Kino zu gehen, weil ich immer Kritik habe, haha. Ich liebe Horror und klassischen Horror, wie The Exorcist und Psycho. Und ich schaue gerne Fernsehserien wie Penny Dreadful und The Haunting of Hill House.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

„The measure of love is to love without measure“ (das Maß der Liebe ist, ohne Maß zu lieben).

Vielleicht bin ich zu idealistisch, aber ich glaube nicht, dass Liebe mit einer Liste von Bedingungen existieren kann, die jemand erfüllen muss. Man kann Grenzen haben, aber Liebe ist bedingungslos.

Welche Frage möchtest du dir gerne noch stellen?

Was sind die größten Dinge im Leben, die ich heute gelernt habe?

Der Wir Musical-Fans – Wordrap

  • Hund oder Katze: Beides
  • Urlaub am Berg oder am Meer: Am Berg
  • Facebook oder Instagram: Instagram
  • Tag oder Nacht: Nacht
  • Modetrends oder eigener Style: eigener Style
  • Schwarz oder weiß: Schwarz
  • Fantasyfilm oder Komödie: Fantasy
  • Buch oder Zeitung: Buch
  • Kraftsport oder Ausdauertraining: Kraftsport
  • WhatsApp oder Signal: WhatsApp, was ist Signal?
  • Wirtschaft oder Politik: Wirtschaft
  • Tee oder Kaffee: Kaffee!!!
  • Meine wertvollste Erfahrung in meinem Leben war: Eine Verbindung mit einer sehr wertvollen Person in meinem Leben. Keine andere Erfahrung kann damit mithalten.
  • Mein bestes unnützes Talent: Nach einigem Training kann ich verschiedene Akzente / Dialekte auf Englisch recht gut imitieren.
  • Diese Eigenschaften sind mir bei anderen Menschen wichtig: Empathie.
  • Energie tanke ich durch: Quality Time mit meinen Lieben verbringen
  • Zum Frühstück esse ich gerne: Pochierte Eier & Avocado mit Sriracha auf Toast
  • Meine Lieblingsfächer in der Schule: Musik und Englisch
  • Im Kühlschrank habe ich immer: Milch. Ich liebe Milch.
  • Lernen möchte ich noch: Französisch
  • Wenn ich 10 Mio Euro im Lotto gewinne, würde ich: Ich würde zuerst alle meine Schulden abbezahlen. Dann würde ich das meiste davon meinen Liebsten geben, um ihnen das Leben zu erleichtern. Dann würde ich einen Teil für gute Zwecke spenden. Ich würde auch ein wenig investieren, damit ich etwas für die Zukunft habe. Und den Rest würde ich auf ein Sparkonto legen.
  • Meine 3 Lieblingsmarken sind: Tim Hortons (Kanadische Kaffeegesellschaft), Starbucks, Chanel (No. 5).
  • Dafür lohnt es sich zu kämpfen: Liebe. Ich weiß, es ist ein Cliché, aber für mich sicher wahr.
  • Das größte Abenteuer meines Lebens: Tanz der Vampire in Wien.
  • Das möchte ich noch erreichen: Eine Familie mit meinen Lieben zu sein, die sehr weit weg wohnen und mit denen ich im Moment nicht zusammen sein kann.
  • Erfolg ist für mich: Wenn meine Lieben und ich zufrieden sind.

Wir Musical-Fans sagen „Danke fürs Gespräch“.

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Dawn Bullock - Credits: Isabell Schatz

Dawn Bullock – Credits: Isabell Schatz

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Wir Musical-Fans haben der Musicaldarstellerin Steffi Regner ein paar Fragen gestellt.

Steffi Regner wurde in Salzburg geboren und war schon von Kindheit mit der Musik verbunden. Sie lernte Klavier und machte im Kinderchor der Salzburger Dommusik ihre ersten Gesangserfahrungen. In ihrer Jugend begann Steffi mit Tanz- und Schauspielunterricht und entschloss sich 2012 an der Stage School Hamburg ihr Musicalstudium zu starten.

Nach ihrem Musical-Abschluss 2014 startete Steffi ein klassisch-pädagogisches Gesangsstudium am Hamburger Konservatorium, das sie 2019 erfolgreich abschloss.

Bisher war Steffi Regner u.a. in Phantom der Oper, Les Miserables, Sweeney Todd, Jesus Christ Superstar, Stille Nacht – ein Lied geht um die Welt, Cyrano De Bergerac, Mozart Superstar, Artus-Excalibur und Captured und in Die fabelhafte Welt der Amélie im Werk7 in München zu sehen.

Neben Musicalproduktionen singt Steffi auch gerne Konzerte, Gala- und Dinnershows oder auch bei Hochzeiten – und stand u.a. schon mit Hubert von Goisern, Angelika Kirchschlager, Cornelius Obonya und Hans Clarin auf der Bühne.

Das Interview wurde im September 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Nein ich hatte nie einen anderen Berufswunsch! Mit 9 Jahren habe ich Hair im Wiener Raimund Theater gesehen- da wusste ich, das will ich auch!

Du hast deine Ausbildung zur Musicaldarstellerin an der Stage School Hamburg abgeschlossen und zusätzlich auch ein klassisch-pädagogisches Gesangsstudium am Hamburger Konservatorium absolviert. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?

Sehr viel Werkzeug, Basistraining und erste Erfahrungen rund um die Bühne. Worauf es dann beim Arbeiten wirklich ankommt, kann man aber erst in der Praxis lernen.

Stimmlich habe ich durch die beiden Studien zwei verschiedene musikalische Welten kennenlernen dürfen.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Mich gut zu schminken 😉 Nein im Ernst, viele Kleinigkeiten die zum Job dazugehören musste ich erstmal kennenlernen. Auch mich selbst, wie ich z.B. mit Premierendruck und ständigen Auditions umgehen soll. Aber man bekommt mit der Zeit eine Art Routine, ich suche mir auch neue Herausforderungen und bin dann dankbar daran wachsen zu können. Das gehört zum Job, man darf sich nie ausruhen auf dem, was man schon kann.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Eine fabelhafte Entscheidung wenn man die körperlichen und seelischen Vorraussetzungen dafür mitbringt, für das Musical brennt und nichts anderes in Frage kommt um glücklich zu werden im Job. Ich finde, wenn man sich bei all dem nicht 100%ig sicher ist, sollte man die Bühne lieber erstmal auf Amateurebene ausprobieren bevor man viel Zeit, Geld und unglaublich viel Energie in eine Profi- Ausbildung steckt. Wenn man sich dann dafür entschieden hat und die Ausbildung erfolgreich absolviert hat, heißt es dran bleiben, nicht aufgeben, Kontakte knüpfen und erste Erfahrungen sammeln.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Durchsetzungsvermögen, gute Selbsteinschätzung und -überzeugung, gutes Selbstmanagement, Glück und außerordentliches Talent gehören natürlich auch dazu. Dein Handwerk hast du zum Glück selbst in der Hand, das kannst du immer weiterentwickeln und daran feilen!

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Steffi steckt in jeder Rolle?

Sehr spannend! Man lernt dadurch neue Facetten an sich kennen oder darf manche Seiten an sich ausleben, die im Alltag keinen Platz haben. Man kann natürlich eine Rolle nur mit dem füllen, was man selbst irgendwo hat, sonst wirkt es nicht authentisch. Ich glaube, dass es bei einer runden, glaubhaften Rolleninterpretation am Ende egal ist, wieviel Privatperson genau in der Rolle gesteckt hat.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Puh, viele 😉 Gesanglich ist für mich ist das klassische Musical natürlich sehr interessant, so wie Maria in West Side Story oder Maria in Sound of Music. Da kann ich meine beiden Studien reinstecken! Aber ich liebe auch die Musik der modernen Musicals, Ana in Frozen wäre z.B. ein Träumchen! Eine tolle Herausforderung wäre auch eine Rolle, in der man viel Singen und Tanzen darf, wie z.B. Bianca in Kiss me Kate.

Steffi Regner - Credits: Manuela Pickart

Steffi Regner – Credits: Manuela Pickart

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Also bis jetzt hatte ich ja mein klassisches Studium mit regelmäßigem Gesangsunterricht. Nebenbei war ich aber auch bei Musical- Gesangslehrern, zur Vorbereitung von Auditionsongs. Die Auditionszenen bereite ich auch gerne mit ehemaligen Dozenten aus der Musicalausbildung vor.

In Tanzklassen war ich sooft es ging parallel zum Studium und den Produktionen, würde ich aber sehr gerne wieder öfters 😉 Zudem interessiert mich aber gerade Yoga, Atemtechniken und Mediation als Ausgleich und gute Ernährung sehr und ich versuche, mich darin weiterzubilden.

Du unterrichtest ja auch Gesang und Musical-Staging. Bist du lieber auf der Bühne oder als Pädagogin tätig?

Wenn ich es mir aussuchen kann, stehe ich lieber selbst auf der Bühne 😉 Mir macht das Unterrichten aber auch wirklich Spaß. Denn es ist erfüllend, die Freude der Schüler zu erleben, wenn man ihnen etwas gut vermitteln konnte. Außerdem lernt man selbst beim Unterrichten auch dazu. Also gerade zwischendurch richtig gerne Pädagogin, hauptsächlich Darstellerin 😉

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne? Bildest du junge Darsteller/-innen aus? Oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Puh, wenn man das so genau wüsste! Ich denke, in einer komplett anderen Branche würde ich nicht glücklich werden, egal in welchem Alter. Ganz loslassen wird mich die Musik und das Theater als denke ich nie. In welcher Funktion kann ich nicht voraussagen. Falls ich mal keine Lust mehr auf das viele Herumreisen habe, ist das Unterrichten sicher eine tolle Option! Bis ich offiziell Profis ausbilde, möchte ich aber erst selbst noch einiges an Erfahrung gesammelt haben!

Musikalische Einstudierung und Leitung kann ich mir auch gut vorstellen. Aber ob ich dafür gut genug Klavierspiele? 😉

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Nein, einige Kollegen springen auf den Zug nicht auf und sind trotzdem sehr erfolgreich. Die waren aber vielleicht auch schon vor der Instagram- Zeit schon etabliert am Markt. Für jemanden neuen in der Branche ist es sicher ein wichtiges Mittel, um sich zu zeigen, Kontakte zu knüpfen, einen Eindruck von Kollegen zu bekommen und up-to-date zu bleiben was gerade in der Branche passiert. Meiner Erfahrung nach ist Social Media auch die schnellste Informationsquelle.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Na das ist sehr wichtig! Eine Firma hat eine eigene Marketingabteilung, die dafür zuständig ist, wir müssen das für uns selbst sein! Kommunikation ist auch sehr wichtig. Als Künstler lebt man davon, Signale vom Gegenüber zu beobachten, sie aufzunehmen, zu verarbeiten und sich daraufhin gut auszudrücken. Sei es der Spielpartner, die anderen Mitarbeitern im Theater oder allen anderen Menschen.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Deren Unterstützung ist viel wert! Deren Rückmeldung, dass sie teilweise hunderte Kilometer für die Show auf sich genommen haben und ihnen die Show so viel Freude bereitet, ist wunderschön! Ich hab bis jetzt durchaus positive Erfahrungen mit Fans gehabt, weiß aber von Kollegen, dass das leider nicht immer so sein muss.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Es ist mir etwas peinlich, aber ja 😉 Meine Güte, andere in meinem Alter haben Pop- und Rockstars angehimmelt, ich hatte Herzrasen wenn ich damaligen Musicalstars gegenüber stand. Wenn ich jetzt mit Kollegen zusammenarbeiten darf, die ich früher total verehrt habe, ist das natürlich etwas ganz besonderes und ich muss mich erst einmal zwicken, dass das Wirklichkeit ist.

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke für das Gespräch“.

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