UPTEMPO e. V., die Initiative zur Förderung hochbegabter Musical-Nachwuchskünstler*innen, stellt Euch Romina Markmann, Teilnehmerin der Musical Academy 2018, im Interview vor.

Wie beurteilst Du Dein Studium am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück mit einem Jahr Abstand?

Das waren die vier intensivsten Jahre, die ich bisher so verbracht habe. Die Zeit hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin, da ich mich sowohl künstlerisch, als auch persönlich sehr entwickelt habe. Die Jahre, die kriegt man nie wieder zurück. Das war auch ein Geschenk. Es gab viele Höhen, aber auch genauso viele Tiefen – ich habe so viele Emotionen durchlebt! Ich bin dankbar dafür, dass ich einen tollen Jahrgang hatte und wir uns sehr gut verstanden haben und all das irgendwie zusammen durchleben konnten. Ich habe mich nie alleine gefühlt und das war schön.

Welche Bedeutung hatte die UPTEMPO Musical Academy in Düsseldorf für Dich?

Das Projekt war für mich auch wahnsinnig wertvoll und inspirierend. Bei UPTEMPO kam ich nach dem Studium das erste Mal mit ganz anderen Menschen zusammen, die von anderen Schulen kommen und andere Dinge mitbringen. Das war dann völlig neuer Input, den ich im Studium selbst gar nicht mehr bekommen hätte. Das war etwas ganz Neues und sehr Wertvolles, auch als es darum ging: „Wie sehen mich die anderen?“

Da hast Du nochmal viel gespiegelt bekommen.

Genau, das hat mir auch die Chance gegeben mich nochmal neu zu hinterfragen.

Was war das Spannendste, das Dich am meisten in Deiner ersten Berufszeit gefordert hat?

Es ist halt krass, weil da ist ja erst mal nichts. So. Und man muss ja irgendwie dranbleiben, kämpfen, sich gewissenhaft vorbereiten und Auditions machen, aber man hat keinen Background mehr. Nicht mal eben so eine Gesangsstunde, in der man das Auditionmaterial vorbereiten kann, man muss es eben selbst machen und sich die Dinge, die man braucht selbst holen. Also, das finde ich schon eine Herausforderung, da dranzubleiben und sich selbst zu motivieren, ganz alleine aus sich heraus.

Dieses Selbstmanagement, dass man nicht mehr in einer festen Struktur ist.

Ja genau, aber dadurch gewinnt man natürlich auch jede Menge Freiheit. All das, was man gelernt hat darf man nun anwenden und ausprobieren und sich selbstständig seinen Platz suchen. Es wird definitiv nie langweilig, weil man sich immer neuen Dingen stellen muss!

Was hast Du schon gespielt?

Nach dem Studium, GREASE die Frenchy. Das war mein erster Job im „richtigen Leben“. Dann kam BIG FISH im Ensemble und jetzt bin ich an der Comödie Fürth und spiele die Dodo in DIE LUSTIGE WITWE. Ich habe die DIE LUSTIGE WITWE schon mal im Studium in Osnabrück gespielt in einer klassischen Inszenierung. Und das ist spannend, denn hier spiele ich in einer komplett neuen Fassung. Die Handlung wurde in die 60er Jahre gepackt, es wurde alles umarrangiert, die Lieder sind jetzt „swingig“. Wenn man den Vergleich sieht, wie die Produktion eigentlich ist und wie sie jetzt hier ist, ist das wirklich interessant.

Und das kommt gut an beim Publikum?

Ja, es kommt gut an, die Vorstellungen sind voll und die Leute haben Spaß. Und das sechsmal in der Woche.

Wie erlebst Du das Genre Musical?

Vor meinem Studium war ich recht naiv. Da habe ich nur die ganzen schönen Seiten gesehen, die Kostüme, den Glitzer – das wollte ich auch. Und natürlich sehe ich jetzt auch die Seiten, die nicht so schön sind und jetzt sitze ich auch anders im Theater und achte auf andere Dinge. Trotzdem lasse ich mich immer noch gerne verzaubern und mitreißen. Es ist auch immer noch genau das wofür ich brenne. Mit allen Ecken und Kanten.

Gibt es Fragen, die Dich als Künstlerin besonders bewegen?

Ja auf jeden Fall! Eine Frage ist: Würde man es hinbekommen, dass der Beruf Musical-Darsteller*in fair ist? Das ist, glaube ich, ein großes Thema, das jeden von uns beschäftigt. Früher dachte ich, wenn ich mich anstrenge, hart arbeite und eine gewisse Portion an Talent mitbringe, dann muss es doch möglich sein, dass ich den Job auch machen darf. Doch das ist nicht zwingend so. Es gehört immer so viel Glück dazu. Es muss jemand in der Jury sitzen, der genau Dich in genau diesem Moment gut findet. Das hat auch immer viel mit Äußerlichkeiten zu tun…

Da ist auch eine Abhängigkeit?

Total. Da sind ja andere Menschen, die darüber bestimmen, ob ich die nächsten Monate mit meinem Job Geld verdiene. Teilweise muss man sich auch viel gefallen lassen.

Das heißt, Du musst Dich außerhalb Deiner Rolle auch so geben, dass es für den Job günstig ist?

Ja, das ist auch etwas, das ich eigentlich nicht möchte.

Bei schlechten Angeboten habe ich mir schon die Frage gestellt, sage ich das jetzt zu, weil ich Anfängerin bin und den Job für meine Vita brauche? Oder gehe ich die Gefahr ein, dass ich dann dastehe und letztendlich gar nichts habe. Ich glaube es ist wichtig, dass man immer für sich einsteht und sich über seinen Wert bewusst ist! Es darf nicht sein, dass ich mir einen Job „nicht leisten kann“, weil ich drauf zahlen müsste…

Romina Markmann - Credits: Hagen Schnauss

Romina Markmann – Credits: Hagen Schnauss

Wie ist Deine Idee, wo Du mal hinmöchtest?

Eine absolute Wunschvorstellung ist, irgendwann an den Punkt zu kommen, an dem ich mich nicht mehr mit 500 anderen in einen Tanzsaal stellen muss und so viele Auditions machen muss (lacht). Es wäre schön, wenn es irgendwann leichter werden würde. Wenn ich vielleicht mal angefragt werde, weil jemand genau mich und das was ich mache gut findet oder weil ihm die Arbeit mit mir gefallen hat. Dass man sich eine Art Netzwerk aufbaut. Mein Wunsch wäre auch, dass ich davon leben kann, ohne dass ich jeden Cent umdrehen muss.

Gibt es Personen, von denen Du besonders viel lernst?

Ja, ich glaube es gibt immer Menschen, von denen man lernen kann. Ich hatte in jeder Produktion bisher Personen, von denen ich gedacht habe, wow, die Einstellung ist inspirierend, von dir kann ich mir etwas abgucken.

Also spricht dich eher die Haltung an?

Ja, das ist etwas, das mich sehr beeindrucken kann. Natürlich gibt es Kollegen, von denen ich denke, wow, beeindruckend, wie die sechsmal die Woche diesen Ton so singen. Ich habe mir abgewöhnt zu denken, ich möchte den Job so machen wie jemand anders. Natürlich bewundere ich andere Leute für ihr Können und kann mich dafür absolut begeistern, aber ich bin ja ich. Ich versuche immer das Beste aus mir herauszuholen, und das ist auch mein ständiger Anspruch an mich selbst. Ich bewundere eher die Haltung und die Herangehens- und Denkweisen, vor allem über das Musical-Leben. Mir hilft auch der Austausch um für mich herauszufinden wie ich das Ganze angehen möchte.

Gibt es für Dich ein Lieblingsmusical?

Ich finde ganz viele Stücke wirklich toll. Aber es gibt ein Stück, das mich zu diesem Beruf gebracht hat. Und zwar ist das WICKED. Ich war damals 14 Jahre alt und saß vor dem Fernseher mit meinen Eltern und habe „Wetten Dass..?!“ geschaut. In der Sendung hatte das Ensemble von Wicked einen Auftritt und ich dachte: „Wow, was machen die da?!“ Ich war bis dahin noch nicht mit Musical in Berührung gekommen. Das war für mich so beeindruckend, dass es etwas gibt, das alles, was ich liebe, so vereint. Weihnachten darauf habe ich Karten für WICKED bekommen und wir haben uns die Show in Stuttgart angesehen. Ich habe wirklich da gesessen und nur geweint, weil es so bewegend für mich war.

Was macht für Dich eine gute Musicaldarstellerin aus?

Der Wille, dass man nie aufhört, an sich zu arbeiten. Ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Das trägt man nach außen. Das sieht man.

Ich z.B. finde das nicht schlimm, wenn mal ein Ton daneben geht. Das finde ich menschlich. Ich schaue mir gerne Leute an, bei denen ich das Gefühl habe, da ist noch mehr dahinter. Die Person steht nicht nur da und singt perfekte Töne, das ist nicht das, was mich berührt. Ein Darsteller muss was zu sagen haben. Bekomme ich Gänsehaut oder nicht? Die Gänsehautmomente sind für mich besonders.

Also suchst Du da Wahrhaftigkeit? So eine Tiefe?

Total. Ich finde man sieht häufig Darsteller, die sehen toll aus, die tanzen toll, die singen toll und das ist auch alles toll, aber da fehlt mir manchmal die Durchlässigkeit. Also, da stehen ja Menschen auf der Bühne, die haben Gefühle, die interessieren mich.

Was möchtest Du noch von Dir den Lesern mitgeben?

Das Wichtigste ist, dass man sich nicht verbiegen lässt. Ich glaube, nur dann findet man zu seinem persönlichen Glück. Nicht nur in Bezug auf Musical, sondern in allen Lebensbereichen. Es ist so wichtig, dass man sich selbst treu bleibt, dass man nur Dinge tut, die man mit sich vereinbaren kann und nicht, weil man glaubt, das muss so sein oder weil andere es auch so machen.

Dass man sich selber auch die Wertschätzung entgegenbringt.

Ja. Genau so.

Mehr zu Romina Markmann auf Instagram.

Romina Markmann - Credits: Hagen Schnauss

Romina Markmann – Credits: Hagen Schnauss

Das Interview führte Andrea Beumer, Mitbegründerin von UPTEMPO e. V.

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Der Sänger und Musicaldarsteller Dennis Henschel veröffentlichte im September 2024 sein Debütalbum „Universum regelt“ mit eigenen Songs.

Mit eingängigen Melodien, poppigen Sounds & rockigen Elementen, innovativen Beats und tiefgehenden Lyrics will Dennis Henschel eine besonderen Athmosphäre schaffen und eine „Hymne an die Zuversicht“ verbreiten.

Nach einer Karriere im Beamtendienst wechselt Dennis mit Mitte 20 auf die Musicalbühne, spielt große Rollen und baut sich eine Karriere auf. Knapp 15 Jahre später kribbelt es wieder in den Fingern und der Wahl-Hamburger macht sich auf den Weg in Tonstudios, schreibt eigene Songs und beginnt diese zu veröffentlichen. So entstanden Titel wie “Ich steig aus” – über den Mut auszubrechen, “Startklar” – über die Bereitschaft für neue Chancen alles stehen und liegen zu lassen und nicht zuletzt “Langeweile” – ein Song übers Erwachsen werden und den damit verbundenen Zeitstress.

Der Fokus des Albums liegt jedoch auf dem Titelsong „Universum regelt“, einer optimistischen Hymne, die das Vertrauen in das Leben und die Überzeugung feiert, dass am Ende alles gut wird. Die kraftvolle Botschaft des Songs wird durch Henschels markante Stimme und seine Fähigkeit, Emotionen in Musik zu verwandeln, eindrucksvoll transportiert. „Es ist ein Song, der Mut macht und daran erinnert, dass wir auf das Universum vertrauen können – selbst in schwierigen Zeiten“, so Henschel über seinen neuen Hit. Einen weiteren Höhepunkt bieten die Titel “Seelen ziehen weiter” und “Das ist der Deal”.

Dennis Henschel verliert in kurzem zeitlichen Abstand zueinander seine Eltern und seinen Hund, den er als “besten Freund” bezeichnet. Die Trauer verarbeitet er in den tiefgründigen Titeln, die das energiegeladene Album perfekt um ein paar Runde Klänge ergänzen.

Mit seinem Debütalbum beweist Dennis Henschel, dass er weit mehr als nur ein Musicaldarsteller ist. Er zeigt sich als vielseitiger Künstler, der sich nicht scheut, neue Wege zu gehen, seine eigene Musik zu schaffen und dieser eine persönliche Note zu verleihen. Die Kombination aus seiner Bühnenerfahrung und seiner Leidenschaft für Musik macht ihn zu einem einzigartigen Künstler, der sowohl auf der Bühne als auch im Studio brilliert.

“Universum regelt” ist sowohl digital als auch auf CD verfügbar und wurde am 9. September 2024 schon live bei einem exklusiven Release-Konzert im „Uwe Reeperbahn“ in Hamburg präsentiert. Unter dem Motto „Musical Monday“ war der Abend nicht nur ein Highlight für Musical-Liebhaber, sondern auch für alle, die Henschel als Popstar erleben wollten.

Dennis Henschel „Universum regelt”
Release: 13.09.2024
EAN: 9780201379624
Label: PAPER PUG, LC 99596

Über Dennis Henschel

Dennis Henschel wurde 1984 in Gelsenkirchen geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Polizisten.

Er nahm Gesangsunterricht bei Noelle Turner, Pamela Falcon und Christian Heckelsmüller, Schauspielunterricht bei Roland Riebeling und Tanzunterricht bei Nivaldo Allves. Erste Bühnenerfahrung sammelte er bei Zero Tolerance in Essen und war danach am Theater an der Niebuhrg in Oberhausen, im Movie Park in Bottrop und unter anderem auch in Jesus Christ Superstar, auf der Phantom der Oper Tour und in Into the woods in Aachen zu sehen.

In Fulda übernahm Dennis Henschel mehrere Rollen im Musical Die Päpstin und gehörte als Karl Wagner zur Cast der Uraufführung von Kolpings Traum. Bei der Weltpremiere von Das Wunder von Bern stand Dennis auf der Bühne des eigens dafür errichteten Theater an der Elbe in Hamburg – zuerst im Ensemble und später dann in der Rolle des Helmut Rahn. Außerdem war er im Theater an der Elbe im Udo Jürgens Musical Ich war noch niemals in New York als Kapitän und Axel von Staudach und danach als Riff in Bernsteins Musical West Side Story in Hannover zu erleben.

2018 und 2019 war Dennis Henschel in Fulda als Gerold im Musical die Päpstin zu sehen, spielte die Rolle des Gerold und Anastasius in Benjamin Sahlers Inszenierung von Die Päpstin in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen und in Ludwigs Festspielhaus Füssen, wo er auch die Rolle des Auftragsmörders, den Schattenmann in Ludwig2 übernahm. 2022 und 2023 spielte Dennis in Fulda in Robin Hood – das Musical die Rolle Will Scarlett und war Cover Robin Hood und Guy von Gisbourne. 2023 tourte Dennis zusätzlich als Sam (alternierend) in Ghost – Nachricht von Sam mit Showslot durch Deutschland, Österreich und der Schweiz.

2024 ist er in Fulda in der Neuinszenierung der Päpstin als Cover Gerold und Walk In für alle männlichen Hauptfiguren zu sehen.

Steven Armin Novak wurde in Wien geboren und absolvierte seine Ausbildung an der Stage School Hamburg (als erster österreichischer Vollstipendiat), mit Auszeichnung.

Steven war u.a. im Stadttheater Wiener Neustadt, im Stadttheater Klagenfurt, im Landestheater Innsbruck, an der Oper Graz, im First Stage Hamburg, im Staatstheater Schwerin und bei Tourproduktionen aktiv.

Unsere Musical-Freundinnen von „Judy‘s und Ena‘s Musicalchallenge“ haben den Sänger, Tänzer und Schauspieler Steven Armin Novak interviewt. Hier ein kleiner Auszug daraus. Das gesamte Interview findet ihr auf der Website von „Judy‘s und Ena‘s Musicalchallenge

Wie bist du dazu gekommen Musicaldarsteller zu werden? Gab es einen Plan B?

Ich stand seit dem ich zurückdenken kann immer irgendwo auf einer Bühne und habe Blödsinn vor anderen Leuten gemacht. Im Rampenlicht fühlte ich mich wohl. Und mein Umfeld hatte mich unterstützt, wo es nur ging. Einen konkreten Plan B gab es nicht, aber in mir schlummerte immer ein kleiner Akademiker. Ich hatte stets gute Noten und lernte gern und wollte daher auch unbedingt studieren.

Wie kam es dazu, dass du als gebürtiger Österreicher, in Hamburg deine Ausbildung gemacht hast?

Ich habe im Sommer 2013 einen Intensiv-Workshop an der Stage School Hamburg gemacht. Im Zuge dessen wurde ich im Herbst desselben Jahres zur Stipendiumsprüfung eingeladen, welche ich dann schlussendlich gewonnen habe. Somit wurde ich der erste österreichische Vollstipendiat.

Du spielst in West Side Story den „Action“. Warum sollte man das Musical deiner Meinung nach unbedingt gesehen haben und was denkst du warum ist es noch immer aktuell?

West Side Story gehört zu den Klassikern des Musicals. Das Stück, komponiert von Leonard Bernstein, ist meiner Meinung nach eines der größten musikalischen Meisterwerke im Musical Genre. Der Inhalt ist und bleibt bis heute aktuell, weil Themen wie Rassentrennung, Rassismus und Gruppenzwang, nie von den Schlagzielen der Medien verschwinden werden.

In Kiss me Kate stehst du als „Bill Calhoun“ auf der Bühne. Wie viel Bill steckt in Stevie und umgekehrt?

„Bill“ ist ein Charmeur und lebt sein Leben, ohne sich viel Gedanken über die Zukunft zu machen. Er versucht stets im Hier und Jetzt zu leben, auch wenn mir persönlich das manchmal schwer fällt.

Derzeit spielst du an ganz verschiedenen Spielstätten und bist eigentlich ständig unterwegs. Wo liegt die Schwierigkeit dauernd an verschiedenen Orten zu sein und wo ist deine Heimat?

Meine Heimat ist Hamburg im Moment. Ich habe in der Stadt studiert und bin auch in dieser hängen geblieben. Für mich lag die größte Schwierigkeit darin, immer 100% fit zu sein. Man bekommt oft nicht genug Schlaf, wenn man am Vorabend in Innsbruck spielt und am nächsten Abend in Berlin sein soll und dann auch noch ohne Probleme acht Stunden Schlaf bekommen soll. Der Körper regeneriert sich am besten im Schlaf, so auch die Stimme.

Gibt es ein Theater das du besonders schön findest oder eines in dem du unbedingt mal spielen möchtest?

Als gebürtiger Wiener wäre es für mich natürlich ein Traum einmal im Ronacher oder Raimund Theater spielen zu können.

Was sind deine Pläne für die Zukunft, darfst du schon über neue Engagements reden?

Im Sommer bin ich erst einmal 3 Monate bei den Thunerseespielen 2019 in der Schweiz.

Ab Mitte September werde ich noch einmal mit West Side Story an die Komische Oper Berlin zurückkehren und diese bis zum Jahreswechsel dort spielen.

Wenn ihr mehr zu Steven erfahren wollt, dann empfehlen „Wir Musical-Fans“ euch das Interview von „Judy‘s und Ena‘s Musicalchallenge“.

www.steven-armin-novak.at
www.facebook.com/StevenArminNovak
www.instagram.com/steviesdiary

UPTEMPO e. V., die Initiative zur Förderung hochbegabter Musical-Nachwuchskünstler/-innen, stellt Euch Adrian Burri, Teilnehmer der Musical Academy 2017, im Interview vor.

Wie siehst Du Dein Studium an der UdK Berlin  aus heutiger Sicht?

Im Studium erlernt man vor allem die Technik (Gesang, Schauspiel, Tanz). Das Schöne an der UdK ist, dass alles gut ausbalanciert ist. Was aber auch total wichtig ist, ist die Techniken zu verfeinern, im Alltag und in Stresssituationen damit umzugehen. Was ebenso wichtig ist, ist eine eigene Personality zu entwickeln.

Die eigene Personality – wie bekommt man die?

Meiner Meinung nach kommt das durch die Berufserfahrung. Bei mir ist es so, dass ich mittlerweile viel differenzierter singe, spiele und tanze, u.a. auch weil ich eine Managerin habe, die mit mir gezielt daran arbeitet und ich zudem in verschiedensten Stilrichtungen von Musicals spiele. Das heißt nicht, dass ich damit fertig bin. Das ist ja ein andauernder Prozess. Du bist zunächst in einer Blase in diesen vier Jahren im Studium, vom wirklichen Leben abgeschnitten. Es kriegt erst dann alles so eine Festigkeit, einen Boden, wenn Du damit rausgehst. Das bewirkt auch die Besinnungszeit, die Erfahrung, die man sammelt, mit verschiedensten Leuten, verschiedensten Konzepten zu arbeiten.

Wie hast Du die Zeit während der UPTEMPO Musical Academy in Düsseldorf erlebt?

Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, hat mir die Zeit extrem viel gebracht. Einerseits den Kontakt natürlich zu den erfahrenen Künstlern zu bekommen, die da waren. Z.B. habe ich da Hardy Rudolz kennengelernt und wir haben uns sehr gut verstanden. Wir haben daraufhin zusammengearbeitet, ich habe für ihn gespielt und Regieassistenz gemacht. Dieser Kontakt ist tatsächlich durch UPTEMPO entstanden.

Zudem kam die Schauspielarbeit mit Stefan Huber, auf die ich gerne zurückschaue. Er hat mir ein paar Tipps gegeben, an die ich immer wieder denke. Auch in einer Woche mit Christian Stadlhofer eine Show mal schnell auf die Beine zu stellen, die dann auch gut ist, ist eine schöne Herausforderung gewesen. Grundsätzlich war es einfach mega cool, neue und wichtige Leute kennenzulernen und mit denen heute noch Kontakt zu pflegen. Kontakte zu knüpfen und pflegen ist von Anfang an der Karriere sehr wichtig! Diese Menschen konnten mir für die Zukunft sehr viel mitgeben.

Was waren für Dich die größten Herausforderungen in Deiner ersten Berufszeit?

Ich hatte das Glück, dass ich von Produktion zu Produktion verschiedene Erfahrungen sammeln konnte. So konnte ich in der ersten Produktion zwei Hauptrollencovers spielen und musste dann – weil es eine Tournee war – jeden Abend „zack“ auf einer neuen Bühne spielen, mit verschiedensten Umständen. Das förderte sehr die Spontaneität. BACH DER REBELL, wo ich Johann Sebastian Bach spielte, war bis heute die größte Herausforderung für mich. Da war ich zwei Stunden permanent als Titelfigur auf der Bühne und habe eine Figur gespielt, die jeder kennt. Ich musste mich sehr mit Bachs Persönlichkeit und Biographie auseinandersetzen, um mir ein eigenes Bild von ihm zu schaffen. Besonders von seinen ersten 25 Lebensjahren, von denen wiederum nicht so viel bekannt ist. Dies war eine schöne und lehrreiche Herausforderung!

Überhaupt große und charismatische Rollen zu spielen bereichert mich sehr und ist das was ich vor allem tun möchte. Denn da kann ich meine ganze Leidenschaft zum Theater ausbreiten.

Was würdest Du jemandem mitgeben, der sich für das Musicalstudium interessiert?

Man sollte sich für die Bewerbung vor allem Repertoire aussuchen, mit dem man sich total wohl und sicher fühlt. Sehr ehrlich zu sich selber sein, das ist immer wichtig im Beruf. Sich wirklich einzugestehen, das kann ich, das kann ich nicht. Man muss etwas haben, mit dem man brillieren kann. Sachen, die einem liegen, die einem Spaß machen. Vor allem die Dinge, in denen Du Deine Personality reinbringen kannst. Ich finde bei der Aufnahme geht es sehr darum, ob der Bewerber eine spannende Persönlichkeit für die Bühne mitbringt. Ist er im Reinen mit sich? Weiß er, wo seine Stärken, seine Schwächen liegen? Weiß er, wie er sich spannend verkaufen kann? Technik kann man lernen, aber Persönlichkeit, Charakter zu lernen, das ist schwierig.

Was machen das Studium und der Beruf mit einem?

Man muss ein sehr großer Freund von Reisen sein. Man muss immer wieder bereit sein, sich zu bewerben. Es ist überhaupt kein sicheres Berufsfeld. Alle drei bis vier Monte wechselt meistens der Job. Man muss sich bewusst sein, dass man auch mal nichts hat. Man muss immer wieder von vorne anfangen, bei jeder Bewerbung, bei jeder Audition. Man ist immer überall, aber nie zuhause. Das muss man mögen. Einerseits hat es sein Schönes: man kommt herum, lernt viele neue Leute kennen. Andererseits gerade im Thema Beziehung, muss man sich gut arrangieren. Ich habe eine ganz tolle Freundin, mit der das klappt, aber man muss dem gewachsen sein. Daher schlage ich auch jedem vor, vorher einen Erstberuf erlernt zu haben, auf den man zurückgreifen kann. Ich habe u.a. Restaurationsfachmann gelernt und habe gewisse Hotels in Berlin, auf die ich immer wieder zurückgreifen könnte. Ergo, ich muss nie ins Arbeitsamt rennen. Psychologisch vereinfacht Dir das auch vieles.

Wo siehst Du Dich in 5 Jahren (oder in 10 Jahren)? Hast Du eine Vision?

Mein oberstes Ziel ist wirklich, in dem Beruf zu arbeiten und so verschiedenst wie möglich aufgestellt zu sein; Konzerte, Film, Operette …. Wo ich mich auch mal sehe, wäre Schauspiellehrer, weil ich sehr an diesem psychologischen Moment interessiert bin und dem Erarbeiten von verschiedensten Figuren. Da habe ich wirklich Lust drauf, Menschen etwas mitzugeben und mit Ihnen gemeinsam Rollen zu entwickeln. Aber dazu muss ich selbst noch Erfahrung sammeln, bevor ich mir ein eigens Konzept erarbeite und anderen was auf den Weg mitgebe.

Von welchen Personen lernst Du heute noch am meisten?

Mit wem ich natürlich intensiv an mir arbeite, ist meine Managerin Alina Gause. Sie ist selbst Darstellerin, dazu Gesangslehrerin, Psychologin usw. Mit ihr erarbeite ich u.a. das Material für Auditions und nehme Unterricht bei Ihr.

Welche Rolle möchtest du unbedingt mal spielen?

Es gibt für mich nicht die Rolle, aber ein bestimmtes Fach: die ganzen Musicals, die aus den 30/40er Jahren stammen oder in dieser Zeit spielen. Kurz gesagt: alles was Steppen und Jazzmusik beinhaltet!

…mit denen du auch schon öfter aufgetreten bist in Konzerten.

Ja, genau! (lacht)

Welches ist dein Lieblingsmusical und warum?

Es gibt tatsächlich eins: FOLLIES. Ich hab´s gerade erst frisch in London gesehen. Ich finde es sehr beeindruckend. Natürlich die Musik, Story, Tänze. Aber was ich ganz toll finde ist, dass die Hauptrollen (ca. 10 Darsteller) grundsätzlich alle älteren Semesters sind, 60 +, die eine Energie und Präsenz auf die Bühne bringen, die sauber schwierige Choreos tanzen und großartig singen und spielen und das meist acht Mal die Woche. Es ist unglaublich, wie viel Du als Zuschauer von diesen Darstellern an Leidenschaft und Professionalität kriegst.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ob´s zwingend notwendig ist, kann ich nicht sagen.

Ich habe Insta und FB und ich benutze das wirklich rein aus beruflichen Gründen. Den ein oder anderen Job habe ich wirklich über FB oder Instagram bekommen, z.B. für Konzerte oder Anfragen für Produktionen.

Hast Du ein großes Vorbild?

Nein, also Fan von jemandem Bestimmten bin ich nicht. Ich bewundere Leute, die mich als Zuschauer total abholen und bei denen ich wirklich mit dem Darsteller/der Rolle mitlachen oder mitweinen kann.

Wenn Du einen Wunsch in Bezug auf Deine Karriere frei hättest, welcher wäre das?

Eine bestimmte Zeit reisefrei leben! (lacht) Mein Wunsch wäre, endlich mal in Berlin zu arbeiten, dass ich eine Zeit lang mal wieder zuhause sein könnte. Ich nehme jetzt auch nur noch Sachen an, die ab Oktober/November starten. Ich war jetzt eineinhalb Jahre nicht wirklich in Berlin. Ich will jetzt einfach mal wieder zuhause sein, mache einfach mal eineinhalb Monate freiwilligen Urlaub.

Das wird sicher nicht ganz tatenlos sein.

Um ganz ehrlich zu sein, nein (lacht). Ich bin bei ein paar Konzerten dabei, aber es ist alles in Berlin, so kleine Sachen. Natürlich werde ich nicht nur herumliegen, aber mal da sein, sich Zeit für Freunde nehmen, einfach entspannen. Ich glaube, das ist es, das man oft vergisst in dem Beruf, wenn es gut läuft: sich frei zu nehmen.

Mehr Infos zu Adrian Burri

Adrian Burri – Credit: Sabine Hillbrand

Adrian Burri ist gebürtiger Schweizer und Wahlberliner. Nach dem Abschluss seines Studiums Musical/Show an der Universität der Künste in Berlin im letzten Jahr war der junge Schauspieler, Baritenor und Stepptänzer bereits als Johann Sebastian Bach in BACH DER REBELL am Theater Arnstadt und als Piccolo in IM WEISSEN RÖSSL in Malentes Theaterpalast in Bonn zu erleben.
Aber auch als Cover Biest und Gustav in DIE SCHÖNE UND DAS BIEST stand er bereits in Walenstadt (CH) auf der Walenseebühne sowie in der letztjährigen deutschsprachigen Tourneefassung. Neben dem Musical gilt seine Leidenschaft dem Jazz in der Zeit der großen Big Bands und so ist er immer wieder auch als Solist beim “Ronny Heinrich Orchester” zu hören.

Zur Zeit gastiert er bei den Luisenburg Festspielen Wunsiedel in GREASE und in MADAGASCAR.

Du findest Adrian Burri auch auf Facebook und Instagram.

Fotocredit: alle Portraits von Sabine Hillbrand

Das Interview führte Andrea Beumer, Mitbegründerin von UPTEMPO e. V.

Wenn auch Du die gemeinnützige Initiative bei der Entwicklung junger Künstlerpersönlichkeiten unterstützen möchtest, sende Deine Nachricht an info@up-tempo.de oder spende an Förderkonto UPTEMPO e. V. / IBAN: DE59 3005 0110 1005 572738 / BIC: DUSSDEDDXXX Bank: Stadtsparkasse Düsseldorf / Stichwort: Nachwuchsförderung

Du findest UPTEMPO auch auf  Youtube, Facebook und Instagram.

UPTEMPO e. V., die Initiative zur Förderung hochbegabter Musical-Nachwuchskünstler*innen, stellt Euch Philipp Nowicki, Teilnehmer der Musical Academy 2017, im Interview vor.

Das Interview wurde im Jahr 2019 geführt.

Du hast an der Folkwang Universität in Essen studiert. Wie beurteilst Du diese Zeit?

Ich fand das Studium eine der prägendsten Zeiten in meinem Leben bisher. Man hat so viel Zeit gehabt, sich mit sich selbst zu beschäftigen, weil man im Schauspiel ja auch erst einmal selbst an sich arbeiten und sich kennenlernen muss. Ich habe in den vier Jahren sehr viel gelernt und bin erwachsen geworden. Ich war zu Beginn des Studiums ja noch relativ jung mit 19 und da passiert einfach sehr viel. Der Unterricht war sehr gut, die Ausbildung sehr fundiert, abwechslungsreich und intensiv. An der Folkwang Uni ist das Studium sehr individuell und familiär fast schon.

Danach gab es für Dich einen fliegenden Wechsel zur UPTEMPO Musical Academy. Wie war das für Dich?

Ich fand diese Zeit sehr inspirierend. Also die Workshops fand ich cool, gerade auch mit Stefan Huber, weil er ja auch viel macht in der Musicalszene. Es war total bereichernd, mit ihm an einem Song und einem Monolog zu arbeiten. Und was mir besonders gefallen hat, dass man mal mit den anderen Absolventen Zeit verbringt und arbeitet, weil man sich ja sonst nicht kennenlernt. Denn jede Schule bildet für sich alleine aus und ich fand es toll, mal so ein Netzwerk aufzubauen, eben ohne Konkurrenz, sondern auf einer schönen, entspannten harmonischen Grundlage, weil man sich ja auch immer wieder sieht. Ein weiteres Highlight war für mich das Konzert mit den Ehemaligen, weil es ja schon etwas Besonderes ist, mit den großen Namen der Musicalszene auf der Bühne zu stehen.

Du bist anschließend zum Master Studium nach London gegangen. Wieso hast Du den Schritt gewagt und wie hast Du die Stadt erlebt?

Ich wollte immer mal im Ausland leben, im englischsprachigen Land. Ich dachte mir, dass ein Studium sich dafür anbietet, weil man einfach viele Möglichkeiten hat, und ich war nach meinem Bachelor mit 23 relativ jung. Ich hatte noch Wissensdurst und wollte mich noch besser ausbilden lassen in einem Land, wo Musical ganz anders gesehen wird als in Deutschland. Gerade London ist ja die Quelle  für ganz viele Produktionen, für ganz viel Theater und Kultur. Ich wollte einfach mal von einer englischen Seite sehen, was die mir noch an Input geben können. Essen-Werden ist als Stadt ja sehr klein und mich reizte die Großstadt.

Wie war das an der Royal Academy of Music ganz konkret für Dich?

Der erste Unterschied war, dass wir 39 Studenten waren, was sehr viele Leute sind. Das war ein großer Unterschied zur Folkwang, wo es nur 6 waren. Das ergab eine ganz andere Dynamik. Wir waren auch in kleinen Gruppen und im Einzelunterricht. Trotzdem hat man viel mehr verglichen und abgeguckt und konnte sich inspirieren lassen, sich gegenseitig helfen und voneinander lernen.  Es war sehr international. Ich war der einzige Deutsche, die anderen kamen aus Holland, Italien, Irland, Schweden und natürlich aus Großbritannien, jeder hat seinen Input mitgebracht. Das war sehr spannend, international zusammenzuarbeiten. Ich fand auch die Dozenten und die Master Classes toll, da viele Lehrende noch aktiv am West End arbeiten und inszenieren, wodurch man sehr viele wichtige Kontakte knüpfen konnte.

Welche Dozenten waren besonders angesagt?

Claude Michel Schönerg, der Komponist von Les Misérables, der war für mich ein Highlight. Von ihm selbst zu hören, wie er sein Material sieht, mit ihm daran zu arbeiten, das war schon sehr besonders. Auch Matt Ryan war sehr inspirierend, er ist ein ganz toller Regisseur

Unterschied sich die Art des Studiums von dem an der Folkwang Hochschule?

In London war es schon auch ähnlich, aber es hatte eine spezielle Handschrift. Musik, Text und Sprache gehen dort sehr ineinander über. Es gab viel Storytelling through song und nicht so eine Trennung wie in Deutschland, eher einen fließenden Übergang.

Deine nächste Station war im Oktober 2018 in Hamburg

Ja, ich habe in GHOST im Ensemble mit Cover Carl gespielt. Mein Ziel war es, in London zu bleiben, aber weil ich GHOST super gerne machen wollte, habe ich dafür vorgesprochen und dann hat es sich so ergeben. Für mich ging ein Traum in Erfüllung. Und dann kam die Audition für TINA, wieder am Stage Operettenhaus. Da war ich sehr froh, weil auch das Team vom Londoner West End hier gearbeitet hat. Ich dachte, das könnte mir vielleicht den Schritt nach London zurück leichter machen, wenn ich die mal kennenlerne. Man weiß ja nie, was als nächstes kommt. Das war auch mit ein Grund, ein Jahr länger in Hamburg zu bleiben.

Welche Rolle hast Du in TINA?

Ich bin Swing, lerne alle Männerrollen, die ich machen kann, das hängt ja von der Hautfarbe ab, z.B. Ehemann und Manager. Somit bin ich immer auf der Bühne, wenn andere ausfallen, das kann dann täglich eine andere Rolle sein. Momentan stehe ich im Schnitt 5-8 mal die Woche auf der Bühne.

Das erfordert eine hohe Flexibilität.

Genau und das macht es auch abwechslungsreich. Ich habe 4 Rollen und zusätzlich kleine Aufritte und ich muss auch alle Choreos von allen Positionen tanzen können.

Du erarbeitest Dir gerade eine richtig gute Basis, was den Beruf betrifft. Höre ich da eine gewisse Strategie heraus?

Ja, schon.

Denkst Du über die Zeit in 5 oder 10 Jahren nach?

Ja, klar, ich möchte dann immer noch auf der Bühne sein und tolle Rollen spielen. Aber ich habe auch gelernt, mit dem Fluss zu gehen. Man kann es eh nie planen, deswegen gucke ich, was sich so ergibt. Lass einfach meine Laufbahn in den Händen des Schicksals sozusagen.

Da könnte man ja nervös werden. Wie behältst Du da die Ruhe?

Gerade habe ich den Luxus, dass ich für ein weiteres Jahr fest angestellt bin und mir keine Gedanken machen muss. Aber natürlich ist man gegen Ende schon nervös, aber daran denke ich noch nicht.

Suchst Du Dir Menschen, die Dich prägen, an die Du dich hältst?

Keine speziellen. Ich lasse mich inspirieren von Leuten, die ich im Theater sehe.

Gibt es etwas, das Du unbedingt mal spielen möchtest?

Nein, da bin ich auch eh er offen. Es gibt Stücke wie NEXT TO NORMAL oder THE LAST FIVE YEARS, die mich sehr ansprechen.

… weil sie weiter in die Tiefe bohren?

Ja, weil sie eine Geschichte erzählen, die berührt, und weil die Musik sehr stimmungsvoll ist. Ich finde es immer schön, wenn Musik auch eine Ernsthaftigkeit hat und eine Geschichte erzählt. Aber die großen Shows sind auch toll.

Welche Eigenschaften sind für Dich in Deinem Beruf relevant?

Ganz weit oben stehen Disziplin und Fleiß. Ich merke das jetzt auch. Man muss trotzdem noch für sich einen Weg finden, immer weiter zu üben und sich fortzubilden. Man muss am Ball bleiben. Bei TINA muss ich einfach nebenher für mich viel mehr üben. Aber auch Pünktlichkeit und der Umgang mit Kollegen sind sehr wichtig. Man muss einfach selber viel Energie reinstecken und darf sich nicht ausruhen. Das war am Anfang schwierig, den Tag neben den Vorstellungen zu nutzen und nicht nur für die Show zu leben. Das bedeutet für mich auch Selbstständig sein und Erwachsen werden, dem Tag, der Woche, dem eigenen Leben Struktur zu geben und sich dennoch frei zu bewegen. Das fand ich die größte Herausforderung. Man muss für sich herausfinden, wie teile ich meine Zeit ein und was für eine Struktur gebe ich dem Ganzen?

Hast Du das für Dich geschafft?

Ich arbeite noch daran. Es ist noch ausbaufähig.

Welche anderen Herausforderungen siehst Du in Deinem Beruf?

Bei 8 Shows die Woche ist es eine Herausforderung, das Stück immer wieder neu zu entdecken, nicht nur abzuspulen, sondern auf der Bühne alles zu geben.

Du stehst ja als Künstler in der Öffentlichkeit? Wie gehst Du mit den sozialen Netzwerken um?

Ich investiere nicht super viel Zeit, sehe aber trotzdem, dass es heutzutage hilft, wenn man in den sozialen Netzwerken aktiv ist. Instagram und Facebook helfen aufzuzeigen, was man macht. Man bleibt auf dem Radar der Leute, auch von Regisseuren. Aber man kann dadurch auch Familie und Freunden, aber auch Fans Einblicke in die Arbeit geben. Das ist ja auch schön, wenn man sich für die Show interessiert. Ich fand das vor dem Studium auch immer interessant, mal hinter die Kulissen zu gucken und Darsteller von der persönlichen Seite zu sehen. Ich hatte schon mal so ein paar unangenehme Beiträge. Aber das gehört leider auch dazu. Kritik ist OK, aber man sollte keine gemeinen Nachrichten hinterlassen.

Welchen großen Wunsch hast Du für Deine Karriere?

Ich fände es toll, wenn ich durch meinen Beruf noch viel herumkommen würde, wenn ich noch viele Orte entdecke, London oder Polen, wo meine Familie herkommt, oder mal ein Kreuzfahrtschiff, weil ich halt Reisen spannend finde. Ich finde es aber auch schön, irgendwo eine Basis zu haben, um immer wieder “nach Hause” kommen zu können, da das Umziehen und Reisen auf Dauer auch anstrengend werden kann.

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Das Interview führte Andrea Beumer, Mitbegründerin von UPTEMPO e. V.

Wenn auch Du die gemeinnützige Initiative bei der Entwicklung junger Künstlerpersönlichkeiten unterstützen möchtest, sende Deine Nachricht an info@up-tempo.de oder spende an Förderkonto UPTEMPO e. V. / IBAN: DE59 3005 0110 1005 572738 / BIC: DUSSDEDDXXX Bank: Stadtsparkasse Düsseldorf / Stichwort: Nachwuchsförderung

Du findest UPTEMPO auch auf Youtube, Facebook und Instagram.

Wir Musical-Fans haben der Musical- und Operettendarstellerin Iris Zengerer ein paar Fragen gestellt.

Iris Zengerer ist eine junge Künstlerin, die u.a. schon im Inklusionstheater „Delphin“, in den teatro-Produktionen „Der kleine Prinz“ und „Alice im Wunderland“ und in „Kiss me Kate“ auf der Bühne stand.

Iris nimmt Unterricht in Musical- und klassischen Gesang, Ballett, Jazz-Dance, Swing, Schauspiel und Sprechtechnik. Im Sommer 2019 besuchte sie einen zweiwöchigen Intensiv-Tanzworkshop des „Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance“ in London. Zusätzlich absolviert Iris eine Ausbildung zur Kinder- und Erwachsenen-Tanzpädagogin.

In Zukunft plant Iris ihren Fokus auf klassisches Musical, Oper und Operette zu legen. Für die Saison 2019/20 hat sie schon Engagements in den Opern „Il Segreto di Susanna“ als tanzendes Stubenmädchen und in „Don Giovanni“ als Ensemblemitglied.

Das Interview wurde im September 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch? Du machst ja auch eine Ausbildung zur Kinder- und Erwachsenen-Tanzpädagogin.

Erst kürzlich zeigte mir eine Freundin ihr Freundschaftsbuch aus der Volksschule, weil ich schon damals als Traumberuf „Schauspielerin“ ausgefüllt hatte. In meiner Jugendzeit wollte ich Lebensmitteltechnologin werden oder Geschichte studieren, doch mein innerer Kompass führte mich zurück zu meinem Kindheitstraum. Unterrichten konnte ich mir lange Zeit überhaupt nicht vorstellen. Durch das Vorbild verschiedener guter Lehrer bekam ich Lust, meine Freude am Tanzen ebenfalls weiterzugeben. Mittlerweile macht es mir richtig Spaß. Auch wenn ich eine sehr genaue Lehrerin bin, liegt mir die Freude der Tanzschüler am Tanzen sehr am Herz.

Im Sommer 2019 hast du einen Tanzworkshop des „Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance“ in London absolviert. Ist Tanz deine wahre Liebe auf der Bühne?

Ich tanze für mein Leben gerne, aber ich singe auch für mein Leben gerne! Ich glaube, dass es nicht immer Worte braucht, um etwas zu erzählen. In der kommenden Saison werde ich 20 Stunden Tanzunterricht nehmen, wöchentlich! Das natürlich zusätzlich zu sämtlichen Proben für meine Engagements. Trotzdem würde ich nur teilweise zustimmen, dass Tanzen meine wahre Liebe auf der Bühne ist, denn ich könnte mich niemals nur auf eine Ausdrucksform beschränken, weshalb ich mich auch für Musical und Operette entschieden habe und nicht nur fürs Tanzen. Dafür rede ich dann doch zu gerne! 😉

Viel getanzt wird ja auch bei CATS, das im Herbst 2019 in Wien startet. Würdest du in CATS gerne mal als Darstellerin mitmachen? Das wäre ja mit deinem Tanzfokus durchaus ein Thema, oder?

Auf jeden Fall würde ich sehr gerne in CATS mitspielen! Natürlich habe ich auch eine Traumkatze: Jemima, weil sie lieb und jung und trotzdem klug ist. Ich habe schon Teile der Original-Choreographie von einer Wiener „Originalkatze“ gelernt und die sind einfach wunderbar zu tanzen. Auch Jemimas kurzes Solostück passt zu meiner Stimmlage und singe ich sehr gerne.

Iris Zengerer - Credits: Manfred Moormann

Iris Zengerer – Credits: Manfred Moormann

Was sind für dich die größten Herausforderungen jetzt am Beginn deiner Karriere als Künstlerin?

Mir fehlen noch die Referenzen und dadurch ist es schwer zu Auditions eingeladen zu werden. Deshalb bin ich sehr froh, dass nicht jeder so denkt und auch jungen Künstlern ohne berühmten Namen eine Chance gibt zu zeigen, was sie können.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Künstlerbusiness erfolgreich zu sein?

Aus meiner bisherigen Erfahrung würde ich sagen, man braucht Ehrgeiz, ganz viel Freude an dem, was man macht, auch wenn´s mal besonders anstrengend ist und Durchhaltevermögen. Natürlich darf ein bisschen Glück nicht fehlen und Menschen, die einen unterstützen, fördern und an einen glauben.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Iris steckt in jeder Rolle?

Es macht unglaublich viel Spaß in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen, denn man kann unterschiedliche Seiten von sich ausleben, auch die, die man vielleicht sonst nicht zeigen kann oder sollte. Wann kann man schon z.B. eine verrückte Raupe in einem Schlafsack sein? 😊 Die Rollen haben ganz unterschiedlich viel „Iris“ in sich und auch unterschiedlich dargestellt: mal mehr meine Körperlichkeit, mal mehr Eigenschaften von mir.

Iris Zengerer - Credits: Iris Zengerer

Iris Zengerer – Credits: Iris Zengerer

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Durch meine Gesangsstimme interessiere ich mich vor allem für Rollen in klassischen Musicals: Eine freche “Eliza” in „My Fair Lady“, eine unschuldige “Christine” oder tänzerische “Meg” in „Das Phantom der Oper“ oder die naive „Liesl“ in „Sound of Music“, aber auch eine extrovertierte “Glinda” in Wicked wären momentan meine Traumrollen, weil sie alle schön hoch gesungen werden und die Rollen meinem Typ sehr entsprechen.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Natürlich möchte ich in 10 Jahren auf der Bühne stehen, eigentlich auch in 20 Jahren, aber vielleicht auch vor der Kamera für Film oder Fernsehen und als Tanzpädagogin im Tanzsaal stehen. Aber das eine schließt das andere nicht aus.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich halte Social Media für sehr wichtig um Leute zu erreichen. Man muss das Publikum dort abholen, wo sie unterwegs sind – also auch auf den diversen Social Media Plattformen. In gewissem Sinn ist es daher zwingend notwendig für Künstler/innen diesen Kanal geschickt zu bespielen. Mit geschickt meine ich auch so, dass man trotzdem noch eine Privatsphäre behält.

Iris Zengerer - Credits: Manfred Moormann

Iris Zengerer – Credits: Manfred Moormann

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Künstlerin?

Scherzhaft geantwortet: Gibt es ein Leben ohne Marketing? Jeder vermarktet sich auf seine Weise, zum Beispiel wenn man sich für die Aufnahme bei einer Schule oder für einen Job bewirbt. Noch viel wichtiger ist also Marketing und Kommunikation, wenn es um eine/n Künstler/in geht. Die Konkurrenz ist groß und die Jobs nicht so zahlreich – also muss man sehr daran arbeiten, dass ein „Markt“ für seine „Marke“ entsteht.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Mir sind meine Fans sehr wichtig! Ich freue mich immer, wenn ich bekannte Gesichter und auch neue Fans bei der Stagedoor sehe und ich unterhalte mich auch gerne mit ihnen. Mein großes Vorbild wie ich mich Fans gegenüber verhalten möchte, ist Alexander Goebel: Nach „Natürlich Blond“ stand ich beim Bühneneingang und wartete auf Barbara Obermeier. Wir warteten ziemlich lange. Nach einiger Zeit kam Alexander Goebel aus dem Haus und sah die wartenden Fans und meine Mutter und mich, kam auf mich zu, entschuldigte sich – eigentlich völlig grundlos – dass er uns so lange warten ließ. Er war so professionell, liebenswürdig und unkompliziert – so möchte ich auch sein.

Bist du auch Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ja, ich bin ein Fan von Pia Douwes, Marjan Shaki, Barbara Czar, Rachel Tucker und Julie Andrews. Alle fünf sind für mich einzigartige Darstellerinnen!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Iris Zengerer auf Instagram.

Iris Zengerer - Credits: Martin Draxler

Iris Zengerer – Credits: Martin Draxler

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Annemieke van Dam als „Elisabeth“ und Gino Emnes als „Tod“ stehen 2024 in der konzertanten Aufführung von ELISABETH vor dem Schloss Schönbrunn auf der Bühne.

Der Musical-Welterfolg ELISABETH der Vereinigten Bühnen Wien findet vom 27. bis 29. Juni 2024 vor der berühmten historischen Kulisse im Ehrenhof des Schloss Schönbrunn in einem würdigen und einmaligen Ambiente statt.

Das Musical – aus der Feder des Erfolgsduos Michael Kunze & Sylvester Levay – erzählt die dramatische und berührende Geschichte über Leben, Wirken und Leiden von Kaiserin Elisabeth von Österreich. Das Publikum kann sich dabei wieder auf eine wunderbare Cast freuen, die vom Orchester der Vereinigten Bühnen Wien in großer Besetzung begleitet wird.

Seit der Uraufführung 1992 in Wien begeistert ELISABETH das Publikum auf der ganzen Welt mit Spielserien in Belgien, China, Finnland, Deutschland, Ungarn, Italien, Japan, den Niederlanden, Südkorea, Schweden und der Schweiz in insgesamt acht Sprachen und zählt international über 12 Millionen Besucher. 1996 feierte das Stück mit der japanischen Erstaufführung die allererste Premiere einer Eigenproduktion der Vereinigten Bühnen Wien außerhalb Österreichs. Seit 30 Jahren dauert der Siegeszug dieses Erfolgs-Musicals nun an. Von 27. bis 29. Juni 2024 erwartet die Besucher:innen damit wieder ein besonderes konzertantes Open-Air-Eerlebnis.

Über Annemieke van Dam

Annemieke van Dam stammt aus Rotterdam und studierte Musiktheater in Tilburg. Sie verkörperte die Titelrolle in ELISABETH in 18 Städten in fünf Ländern, sang diese Partie in drei Sprachen und wirkte an zwei CD-Einspielungen mit. 2012 führte die Rolle sie – nach Jahren der Tournee mit dem Stück – auch ins Raimund Theater zur Jubiläumsproduktion. Danach war sie im Ronacher in der Titelpartie der deutschsprachigen Erstaufführung von MARY POPPINS zu erleben. Außerdem kreierte Annemieke van Dam die Guinevere in der Uraufführung von Frank Wildhorns ARTUS – EXCALIBUR in St. Gallen und ist auch auf dem Castalbum zu hören.Mit der Titelrolle in DORNRÖSCHEN und als Polly Baker in CRAZY FOR YOU war sie in den Niederlanden zu sehen. In Deutschland spielte sie u. a. Constance in 3 MUSKETIERE in Stuttgart und Lisa Carew in JEKYLL & HYDE in Bad Hersfeld. Weiters konnte man sie an der Oper Graz als Florence in CHESS sehen. Im Stadttheater Klagenfurt stand sie als Louise in GYPSY und in der Titelpartie von EVITA auf der Bühne; eine Rolle, die sie ebenfalls schon an der Oper Bern verkörperte.

Über Gino Emnes

Gino Emnes erhielt seine Ausbildung am Konservatorium Den Haag und am Lucia Marthas Institute for Performing Arts in Amsterdam. Bei den Vereinigten Bühnen Wien verkörperte er am Raimund Theater John in MISS SAIGON, sowie Judas in JESUS CHRIST SUPERSTAR. Zu seinen bisherigen Engagements zählen u. a. die Rolle des Tyron Jackson in FAME, Benny in RENT und SATURDAY NIGHT FEVER in Utrecht. Er war Teil der Premierenbesetzung von Disneys KÖNIG DER LÖWEN in Hamburg, wo er 2001 die Rolle des Simba übernahm. Kurz darauf gab er als Milton in AVENUE X sein Österreich-Debüt. Danach war er als Ronny in HAIR in der Schweiz, als Rum Tum Tugger in CATS in den Niederlanden und als Seaweed J. Stubbs in Tecklenburg bei HAIRSPRAY zu sehen. Zu seinen weiteren Engagements zählen u. a. Eddie in SISTER ACT, Apollo Creed in ROCKY – DAS MUSICAL, Dr. Frank N. Furter in THE ROCKY HORROR SHOW, Lola in KINKY BOOTS in Hamburg sowie Ike Turner in TINA – DAS MUSICAL in Hamburg und Utrecht. Als Coalhouse Walker Jr. war er in RAGTIME am Musiktheater Linz zu sehen. Für eine Gala zu Ehren von Harvey Fierstein stand Gino Emnes am Broadway auf der Bühne. Noch bis zum 15. Oktober steht er als Aaron Burr in HAMILTON in Hamburg auf der Bühne.

ELISABETH – Live in Concert – im Ehrenhof vor dem Schloss Schönbrunn
27. bis 29. Juni 2024 – jeweils um 20:30 Uhr

Infos und Tickets.

Die Vereinigten Bühnen Wien sind ein Unternehmen der Wien Holding.

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Nick Körber absolvierte sein Studium in Schauspiel und Gesang an der Akademie für darstellende Kunst Ulm.  Schauspielunterricht nahm Nick unter Dr. Manfred Jahnke und Yvonne Racine. Gesangsunterricht bei Tom Croél, Emanuel Pichler und Jason-Nandor Tomory. Noch während seines Studiums spielte er Hauptrollen in Stücken wie „Tschick“ oder „Running Man“.

Nach Abschluss seines Studiums führte es ihn zuerst zu den Birsteiner Festspielen, bei welchen er in der Uraufführung des Musicals DER WILDE GRIMM die Titelrolle übernahm, für welche Jochen Flach (Trailermusik für HUNGER GAMES MOCKINGJAY, NO TIME TO DIE, STAR WARS ROUGE ONE) die Musik eigens auf Nicks Stimme komponierte.

Nick war von 2017-2022 als Musicaldarsteller am Eduard-von-Winterstein-Theater engagiert. Mit Rollen, wie u. a. als jüngste:r Darsteller:in des Conférenciers im Musical CABARET wurde Nick überregional bekannt. Nicks Vita umfasst seither Rollen wie Georg Nowack in SHE LOVES ME, Grimm in GRIMM!, Harold in der Schauspielfassung des Kultklassikers HAROLD UND MAUDE oder auch Louis Stevenson in DIE SCHATZINSEL.

2019 hat Nick seine erste Solo-CD MY MUSICAL SONGBOOK veröffentlicht und war in der Spielzeit 2019/20 am Winterstein-Theater als Frank’N’Furter in Richard O’Briens Kultmusical THE ROCKY HORROR SHOW zu erleben. In den Sommern 2021/22 stand er als Gomez Addams in THE ADDAMS FAMILY auf der Bühne. Seit Mai 2022 spielt Nick die Kultfigur der Hedwig im Rock-Musical HEDWIG AND THE ANGRY INCH, in der neuen Übersetzung von Roman Hinze und Johannes von Matuschka, die dadurch erstmals in Deutschland zu hören ist.

Seit Oktober 2023 ist Nick als Leo Bloom im Broadway-Hit „The Producers“ in der Musikalischen Komödie Leipzig und im November 2023 in HEDWIG AND THE ANGRY INCH in der Moritzbastei Leipzig zu sehen.

Das Interview wurde im September 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Für mich gab es nie eine andere Option. Als Kind habe ich schon immer gerne die großen Disney-Klassiker in meinem Kinderzimmer nachgespielt und gesungen. Da habe ich schon immer gesagt: „So etwas möchte ich machen!“ Und zum Glück ist es auch so gekommen.

Du hast im Jahr 2017 deine Ausbildung an der Akademie für darstellende Kunst Ulm abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Vor allem Selbstständigkeit und Vielfältigkeit. Ich habe in der Ausbildung sehr schnell gelernt, was man für eine Rolle aus sich selbst schöpfen muss, was manchmal wirklich sehr viel sein kann/sein muss. Wir hatten im Studium die Chance schon recht früh für die Öffentlichkeit zu spielen und uns auch auszuprobieren. So konnte ich mich z.B. während des Studiums auch im Bereich Regie ausprobieren und habe dann MEISTERKLASSE von Terrence McNally inszeniert, was mir große Freude bereitet hat.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?

Meine erste richtig große Rolle kam direkt nach dem Studium. Ich durfte am Eduard-von-Winterstein-Theater bis vor kurzem, über zwei Spielzeiten, den Conférencier im Musical CABARET spielen. Eine riesengroße Partie und ich glaube auch eine Partie, die jeder Musicaldarsteller irgendwann mal gerne machen möchte. So ist für mich dieser Traum schlagartig wahr geworden.

Die Herausforderung dabei war erstmal, dass diese Rolle nie mit Darstellern in meiner Altersklasse besetzt wird. Dadurch bin ich der jüngste Conférencier in einer Profiproduktion dieses Stückes aller Zeiten. Was mich ungemein glücklich macht.

Diese Figur fordert enorm viel von einem ab. Nicht nur gesanglich, man stemmt quasi fast die komplette Show, sondern auch schauspielerisch. Man ist immer nur mit den Kit Kat-Girls oder allein auf der Bühne und spielt quasi niemals jemanden an, außer das Publikum, denn für alle anderen bist du nicht sichtbar. Das ist erstmal nicht so einfach, vor allem wenn man in der Probenphase zu seinen Kollegen relativ wenig Spielkontakt hat. Der kam dann erst zu den Endproben auf.

Dann bin ich eigentlich ein Mover, so nennen wir bewegliche Darsteller im Musicalbusiness, die aber nicht unbedingt in der ersten Reihe stehen und dann die WEST SIDE STORY vertanzen. Und für den Conférencier musste ich dann wirklich mal ran, und zwar wirklich in der ersten Reihe. Da stehst du dann wirklich vor einer Herausforderung. Aber wir hatten mit Gesine Sand eine großartige Choreographin, die mir sehr geholfen hat!

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Man sollte sich auf jeden Fall im Klaren darüber sein, dass es ein sehr sehr unsicherer Beruf ist. Nicht jeder hat das Glück über ein Festengagement oder nahtlose Übergange zwischen den einzelnen Jobs. Es ist ein Beruf der sehr viel Privatleben kostet, Kraft  und Durchhaltevermögen abverlangt und Leidenschaft braucht. Wenn man allerdings dafür brennt, Menschen glücklich machen, sie für eine bestimmte Zeit aus ihrem Alltag entfliehen lassen will, dann ist es der schönste Beruf den es gibt. Ich möchte es keinen einzigen Tag missen.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

In erster Linie sollte man die Sparten beherrschen, die wir abdecken müssen. Also Gesang, Schauspiel und Bewegung. Wenn man zusätzlich noch Tänzer ist, ist es natürlich noch besser. Leidenschaft ist sehr wichtig, Durchhaltekraft und Liebe zum Beruf!

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Nick steckt in jeder Rolle?

Ich liebe es in andere Rollen zu schlüpfen. Das ist doch gerade der besondere Part an unserem Beruf, findet ihr nicht? Wir dürfen alles aus- und erleben auf der Bühne. Am schönsten sind natürlich Figuren, die relativ weit weg von einem selbst sind, die exzentrischen Figuren. Ich liebe es Figuren wie Frank’N’Furter zu verkörpern oder den Conférencier. Man darf mal richtig frech auf die Kacke hauen, das macht unheimlich viel Spaß.

Ich versuche bei meinen Rollen immer etwas aus mir zu schöpfen, anders geht es gar nicht, oder besser gesagt, anders wird es nicht glaubwürdig. Jede Figur, egal wie exzentrisch und entfernt von einem selbst sie ist, hat irgendwo etwas, was man in sich selbst trägt. Und genau da muss man anfangen zu suchen.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich habe große Lust mal einen Wildhorn zu machen. JEKYLL & HYDE würde mich schauspielerisch und gesanglich total reizen. Zwei Figuren in einer zu verkörpern ist eine große Herausforderung, und ich liebe solche Herausforderungen. Auch musikalisch ist es ein tolles Werk. Ich bin großer Wildhorn-Fan!

Aber auch der Esel in SHREK wäre etwas, worauf ich richtig Lust hätte.

Jetzt freue ich mich aber erst mal auf THE ROCKY HORROR SHOW! Das ist eine absolute Traumrolle! Und ich darf abrocken, das wird toll!

Auf deiner Website steht bei Haarfarbe „momentan schwarz“ – änderst du gerne auch mal dein Aussehen?

Naja, sagen wir es mal so, ich MUSS manchmal mein Aussehen verändern. Ich bin naturblond. Aber für den Conférencier hatte sich unser Regisseur, Urs-Alexander Schleiff, schwarze Haare gewünscht. Die haben wir dann auch gleich für Grimm in GRIMM! übernommen. Ich mag es eine äußerliche Veränderung für manche Rollen vorzunehmen. Das macht Spaß und man kommt seiner Figur viel näher.

Wie entwickelst du dich als Musicaldarsteller weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Da ich momentan in einem Festengagement bin, das heißt fest an einem Haus arbeite und dort mehrere Stücke pro Spielzeit mache, ist es natürlich schwer mal für einen Workshop nach Hamburg zu fahren oder so. Ich nehme allerdings regelmäßig Gesangsunterricht um stimmlich fit zu bleiben oder um Fehlern vorzubeugen.

Da wir in fast jeder Produktion wechselnde Regisseure und Choreographen haben, fordert das immer wieder etwas Neues von uns ab. Man lernt immer etwas neues dazu! Ich lese auch sehr viel und versuche mich somit auch weiterzubilden.

Du bringst im Herbst dein Album „My Musical Songbook“ heraus. Wie wichtig ist es für dich auch eigene Produktionen zu machen und „nicht nur“ Musicaldarsteller und Schauspieler zu sein?

Das Tolle ist, dass man in unserem Beruf nicht immer auf etwas fix festgelegt ist. Wir dürfen spielen, singen und tanzen, aber auch Konzerte spielen, manche gehen irgendwann in die Regie, zum Film, einige schreiben neue Stücke. Das ist toll. Ich liebe es auf der Bühne zu stehen, aber ich bin auch offen für alles andere was in meinem Beruf rundherum stattfindet.

Mit dem Album erfülle ich mir ein wenig selber einen Traum. In erster Linie bin ich Sänger oder Musiker, wie man es sehen mag. Und auf diesem Album werden ganze viele großartige Songs aus Musicals zu hören sein, die ich schon machen durfte. So darf man sich z. B. auf CABARET freuen, THE ROCKY HORROR SHOW, oder auch GRIMM!. Aber auch viele Musicalnummern, die mir sehr am Herzen liegen. Besonders an „My Musical Songbook“ ist, dass neben den ganzen Musicalcoversongs auch zwei eigens für mich komponierte Lieder dabei sein werden. Thomas Neuwerth und Turid Müller haben ganz tolle Lyrics geschrieben, die sich mit wahnsinnig aktuellen Themen befassen. Lidia Kalendareva und Frizz Fischer zaubern die großartige Musik dazu. Ich freue mich sehr auf den Release!

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Auf der Bühne! Wo, womit und als was, das weiß ich nicht. Aber ich werde auf der Bühne zu finden sein.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Social Media ist sehr sehr wichtig. Was früher Facebook war, ist heute Instagram. Wir können somit sehr schnell eine ganze Menge an Leuten erreichen, Werbung machen, uns austauschen und man kann uns Künstlern natürlich sehr nahe sein. Ich für meinen Teil poste sehr Dinge aus dem Bereich „Hinter den Kulissen“, Live-Streams, Fragenrunden. Das macht mir Spaß und meiner Community hoffentlich auch.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?

Ich finde das sehr wichtig. Fotos / Videos / Homepage / Social Media, das ist alles unablässig heutzutage. Vor allem weil so unsere Werbung und Bewerbungen für Produktionen funktionieren.

Oft werden wir Darsteller auch als „Produkt“ verkauft, was sehr schade ist, aber leider immer wieder passiert.

Ich vermarkte mich selbst auf meinen Kanälen als das was ich bin: ein Mensch, der seinen Beruf gerne ausübt und alle Freunde meiner Kunst gern daran teil haben lassen möchte.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind sehr wichtig. Das sind die Menschen, die für uns ins Theater kommen. Manchmal sogar von sehr weit her – dafür haben sie meinen größten Respekt und es freut mich auch total. Schön sind natürlich auch die Momente, wenn man liebe Nachrichten, Geschenke oder Briefe bekommt. Das macht uns als Darsteller natürlich immer sehr glücklich. Ich nehme mir auch sehr gerne Zeit für meine Fans, auch nach einer Vorstellung.

Ich habe tatsächlich durchweg nur positive Erfahrungen mit Fans gemacht. Ich weiß, so mancher Kollege würde da auch das Gegenteil behaupten. Aber das ist mir bisher zum Glück nicht passiert. Den Menschen, denen ich bisher begegnet bin, sind mir immer sehr freundlich und glücklich entgegen gekommen. Der Applaus ist unser tägliches Brot und es ist einfach schön, wenn die Leute im Zuschauerraum sitzen, es ihnen gefällt, und es mir nach einer Vorstellung an der Stage Door, dem Foyer oder auf meine Social Media Kanälen mitteilen. Ich fühle mich immer sehr geehrt!

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ja natürlich. Alles andere wäre gelogen. Bevor ich anfing und auch während der Ausbildung war ich ein großer Fan von Pia Douwes. Heute würde ich mich nicht mehr als „Fan“ bezeichnen, sondern als großer Bewunderer ihrer Kunst, ihrer Leistung und Energie. Sie ist nicht ohne Grund eine der großartigsten Kolleginnen, die wir im deutschsprachigen Raum haben. Ich verfolge stets das was sie macht und bin immer wieder begeistert!

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke für das Gespräch“.

Mehr zu Nick Körber auf Facebook und Instagram.

Nick Körber - Credits: Kerstin Muth

Nick Körber – Credits: Kerstin Muth

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„Wir Musical-Fans“ haben dem vielseitigen Künstler John Alexander Garner III ein paar Fragen gestellt.

John Alexander Garner III absolvierte sein Bachelor-Studium in Classical Vocal Performance am New England Conservatory in Boston, MA. Seine bisherige Bühnenlaufbahn führte ihn schon in eine Vielzahl an Länder – von USA über Südamerika bis nach Europa.

Er spielte u.a. in JOSEPH AND THE AMAZING TECHNICOLOR DREAMCOAT, LITTLE SHOP OF HORRORS, THE BLUES BROTHERS, DIE FLEDERMAUS, LA TRAVIATA, DON GIOVANNI und trat als Solist bei der EUROPEAN TOUR der ANDREW LLOYD WEBBER MUSICAL GALA 2020 auf.

John war Teilnehmer bei „The Voice of Germany 2018 (Team Mark Forster)“, trat in TV Shows wie Bambi Awards, Good Morning America oder Oprah Winfrey Show auf und stand als Sänger u.a. mit Mariah Carey, Sarah Connor und Nico Santos auf der Bühne.

Das Interview mit John Alexander Garner III wurde im Mai 2021 geführt.

John Alexander Garner III - Credits: First Floor Studios Aalen DE

John Alexander Garner III – Credits: First Floor Studios Aalen DE

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Als Kind konnte ich noch nicht gut singen. Deswegen wollte ich eigentlich Pastor werden.

Du hast ein Bachelor-Studium in Classical Vocal Performance abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Meine Technik ist einfach. Ich hatte Unterricht bei dynamischen Gesangslehrern. Die haben mir alles beigebracht, was ich benötige. Was ich auch mitgenommen habe, sind fantastische Freunde, die ich da kennengelernt habe.

Du kommst ursprünglich aus dem Gospel. Was fasziniert dich daran auch in Musicals, Operetten und Opern auf der Bühne zu stehen?

Gospel bedeutet für mich „Home“. Ich weiß, dass Gospel in Europa etwas Besonderes ist, aber in Amerika singen viele Gospel und die meisten dazu sehr gut. Musicals und Opern waren anfangs fremd für mich, aber sehr spektakulär. Ich konnte damit Etwas machen, was nicht alle in meiner Heimat konnten. Ching Ching Baby. Dann wusste ich, in welche Richtung es gehen sollte.

Und möchtest du dich nun verstärkt auf Musical-Produktionen konzentrieren?

Ich sage immer über mich selbst, ich bin ein Mann dieser Welt. Ich singe Alles und liebe Alles und konzentriere mich auf die Musik, ganz egal welches Genre es ist.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Künstler?

Die Zeiten, die wir jetzt gerade mit Corona haben, sind am schlimmsten. Ich hätte niemals gedacht, dass so etwas passieren könnte. Aber wir leben jetzt in dieser Zeit und wir halten alle durch!

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel John steckt in jeder Rolle?

Ich versuche, jede Rolle authentisch zu spielen … natürlich immer gemixt mit einer wohl dossierten Prise „John“.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich finde Hamilton ganz cool. Lafayette wäre prima. Ich hätte nicht gedacht, dass ich deutschen Rap machen kann, aber jetzt wo ich ein paar Songs gesungen habe merke ich, wieviel Spaß mir das macht. Ich will die Rolle wirklich gerne spielen, weil ich Herausforderungen und Weiterentwicklung liebe.

Du warst bei „Voice of Germany 2018“ im Team von Mark Forster – wie war diese Show-Erfahrung für dich?

Wow … „The Voice of Germany“!!!!! Was für eine Erfahrung…. die beste, die bis jetzt mit Musik gemacht habe. Das Publikum war toll. Mark war super nett und hat mir sehr viel geholfen. Am liebsten erinnere ich mich an meine Backstage Coaches und was ich von ihnen gelernt habe. Just saying, that ain’t bad!

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Eigentlich mag ich Social Media nicht ganz so gerne, wobei ich natürlich weiß, dass es sehr wichtig für unsere Karriere und die Fans ist. Ich bin deswegen auch bei Twitter, You Tube, Facebook und Instagram … Snapchat ist noch etwas zu viel … lol.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Künstler?

Marketing ist sehr wichtig für mich als Künstler. Wir müssen Online immer präsent sein. Die Kommunikation muss immer offen sein – mit allen: Publikum, Kunden, Managern etc. Das führt zu einem besseren Verständnis zu dem wer ich bin und was mein Ziel ist.

Wie wichtig sind dir „Fans“ und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans…. ich liebe meine Fans! Nicht nur, weil sie meine Performances mögen oder zu meinen Auftritten kommen, sondern auch weil es neue Beziehungen schafft. Sie sind dann nicht nur Fans, sondern auch Familie. Ohne sie wäre ich während Corona „gestorben“, aber nicht wirklich, Du weiß schon, was ich meine – sie haben mir durch die schwere Zeit hindurch geholfen und mich immer unterstützt.

Welche Musikstile hörst du privat gerne?

Am liebsten höre ich eigentlich Opern und Gospel.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Es gibt keine. Komisch, aber es stimmt, ja.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Ich liebeeeeee The Little Mermaid. Punkt. Ich weiß zwar gerade nicht, wie das auf Deutsch heißt … lol, aber die Musik ist fantastisch!

US-Amerikaner sind ja oft auch Sportfans. Magst du denn American Football, Baseball, Basketball oder Eishockey? Oder bist du nicht so der Sportfan?

Ich bin größter Fan von den Bills: REAL FOOTBALL BABY! Ich schaue alle Spiele der NFL (American Football) an. ALLE.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

„Changing the World one Note at a Time“ … weil Musik die Welt verändert.

Wordrap

  • Hund oder Katze: Beide nicht, ich bin allergisch.
  • Urlaub am Berg oder am Meer: Meer
  • Facebook oder Instagram: Facebook
  • Tag oder Nacht: Tag
  • Modetrends oder eigener Style: Modetrends
  • Schwarz oder weiß: Schwarz natürlich … lol
  • Fantasyfilm oder Komödie: Fantasyfilm
  • Buch oder Zeitung: Buch
  • Kraftsport oder Ausdauertraining: Kraftsport
  • WhatsApp oder Signal: WhatsApp
  • Wirtschaft oder Politik: Politik
  • Tee oder Kaffee: Kaffee
  • Diese Persönlichkeit fasziniert mich: Pavarotti
  • Meine wertvollste Erfahrung in meinem Leben war: The Voice of Germany
  • Mein bestes unnützes Talent: Ich kann gut Popcorn machen
  • Diese Schlagzeile möchte ich über mich lesen: I was there!
  • Diese Eigenschaften sind mir bei anderen Menschen wichtig: Alle
  • Energie tanke ich durch: Yoga
  • Zum Frühstück esse ich gerne: Eier
  • Meine Lieblingsfächer in der Schule: Geschichte
  • Im Kühlschrank habe ich immer: Bier
  • Lernen möchte ich noch: Klavier spielen
  • Wenn ich 10 Mio Euro im Lotto gewinne, würde ich: ein großes Haus kaufen und investieren
  • Meine 3 Lieblingsmarken sind: Gucci, Prada, Salvatore Ferragamo
  • Dafür lohnt es sich zu kämpfen: wenn jemand etwas Böses über meine Mama sagt … lol
  • Das größte Abenteuer meines Lebens: Hiking in Neuseeland
  • Das möchte ich noch erreichen: Eine Welttournee nur als John Alexander zu machen
  • Erfolg ist für mich: Erfolg heißt für mich Familie, die ich liebe … und Ihr habt Glück, ich liebe Euch Alle! Muahhhh darling.

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke für das Gespräch“.

Mehr zu John Alexander Garner III auf www.johnalexander.bizFacebook und Instagram.

Das Interview wurde im Mai 2021 geführt.

John Alexander Garner III - Credits: First Floor Studios Aalen DE

John Alexander Garner III – Credits: First Floor Studios Aalen DE

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Wir Musical-Fans haben dem deutschen Musicaldarsteller, Sänger und Tänzer Kevin Köhler ein paar Fragen gestellt.

Kevin Köhler absolvierte die Stage School Hamburg und hatte erste Auftritte am Altona-Theater in Hamburg, am Westfälischen Landestheater und spielte am Theater des Westens in Berlin den „Alfred“ in „Tanz der Vampire“. Im Jahr 2008 nahm Kevin an der ZDF-Show „Musical-Showstar 2008“ teil und sicherte sich dabei die Hauptrolle von „Rusty in „Starlight Express“. Danach spielte Kevin u.a. im Theater Neue Flora in Hamburg und im Apollo Theater Stuttgart im Disneys Musical „Tarzan“ und feierte in Disney´s „Der Glöckner von Notre Dame” sein 10-jähriges Bühnenjubiläum – dabei war er u.a im Theater des Westens in Berlin, im Deutschen Theater in München und im Apollo Theater Stuttgart auf der Bühne.

Das Interview wurde im Juli 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Ich wollte als Kind immer auf der Bühne stehen. Mit 11 Jahren sah ich Starlight Express und von da an war es Sonnenklar, was ich werden wollte.

Du hast deine Musicalausbildung an der Stage School Hamburg abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Verliere nie den Glauben an dich selbst. Arbeite an deinen Träumen und Wünschen. Wirklich sich durch zu kämpfen.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?

Von den Fans akzeptiert zu werden. Ich spielte ja Tanz der Vampire vor Musicalshowstar. Ich kam frisch von der Schule. Und Tanz der Vampire hat eine Jahre lang bestehende Fanbase. Und ich kam als Ersatz für einen anderen Darsteller. Das ist nicht leicht. Kaum war ich auf der Bühne, ging es los in den Fanforen. Zum Teil hat es mich verletzt, was ich lesen musste. Aber natürlich war ich die ersten Shows super nervös. Ich habe noch nie vor einem Publikum von über 1000 Menschen gestanden. Das ist ganz am Anfang ein riesen Druck. Und negative Kommentare haben das in mir nicht leichter gemacht. Aber ich habe gelernt weiter zu machen und mich zu entwickeln. Wie bereits gesagt, ich kam frisch von der Schule und musste weiter Erfahrungen sammeln, da zählt nur positives Denken. Lass dich nicht durch Negativität von deinem Weg abbringen. Da habe ich erst wirklich gelernt für meinen Traum zu kämpfen. Weiter zu machen und dran zu bleiben. Das habe ich getan und nur so konnte ich wachsen. Und zum Glück konnte ich die positive Entwicklung an den Reaktionen erkennen.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Man darf nie vergessen, man ist einer von Vielen. Die Konkurrenz ist sehr groß. Manchmal muss man auch mit sehr persönlichen Kritiken zurecht kommen, weil der Regisseur vielleicht einfach deinen “Typ” nicht mag. Aber solang du ein Kämpfer bist und dich nicht selbst verlierst und das gewisse Talent mitbringst… Gib Alles! Und zeig ihnen was du kannst. Folge immer deinen Träumen. Stehe nie am Ende da und sage, “Ach, hätte ich doch mal!”.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Habe ich mit der vorigen Frage eigentlich beantwortet. HAHA 🤣

Als Musicaldarsteller ist man ja oft unterwegs. Ist das für dich eher ein Vorteil oder würdest du einen fixen Wohnort bevorzugen?

Es gab Zeiten, da war ich gerne viel Unterwegs. Aber es gibt auch Zeiten, da ist man gern einfach mal Zuhause. Eine Basis finde ich in diesem Beruf immer sehr wichtig. Ich muss immer wissen wo ich hin gehöre.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Kevin steckt in jeder Rolle?

Es steckt immer ein kleines bisschen Kevin in jeder Rolle. Egal ob Terk, Rusty, Quasimodo oder Alfred. Man kann nur aus seinen eigenen Erfahrungen schöpfen und in sich selbst fühlen. Wenn jemand auf etwas reagieren muss, muss man sich immer fragen, was tut das mit mir? Habe ich so etwas ähnliches erlebt? Die Grundlage beginnt immer bei dir selbst. Und dann ist die nächste Frage… Was würde “Rusty” tun? Du, als Mensch, bist die Basis einer jeden Rolle. Von da aus baue ich auf.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

“Frank Abagnale Jr.” aus “Catch me if you can” zum Beispiel. Die Songs finde ich Hammer zu singen. Ich mag den Style und die Rolle. “Mozart” wäre auch noch so ein Traum. Aber mal sehen was kommt.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Das kann ich noch nicht genau sagen. Ich mag es auf der Bühne zu stehen und ich weiß ich möchte es nicht missen. Ich mache auch meine eigene Popmusik. Ich mag es auch zwischendurch meine eigenen Geschichten zu erzählen. Das genieße ich zur Zeit sehr. Heißt aber nicht, dass ich nie wieder Musical spiele.

Wie entwickelst du dich als Musicaldarsteller/-in weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Klar. Man hört nie auf zu lernen. Auch ich nehme weiter Gesangsunterricht und versuche mich zu erweitern. Am Meisten lernt man allerdings in der Praxis, an Rollenarbeit. Mit jeder Rolle wächst man ein Stückchen weiter.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Heutzutage super wichtig. Jeder Künstler hat so seine Form sich selbst zu promoten. Die Fans auf dem Laufenden zu halten. Ich finde es ein super Mittel. Und Notwendig. Gerade auch für Projekte außerhalb des Theaters.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig sind Marketing und Kommunikation für Musicaldarsteller/-innen?

Nicht nur Musicaldarsteller… Jeder Künstler, jeder Sänger, Schauspieler, Tänzer… All diese Menschen sind ihr eigenes Produkt. Und jedes Produkt braucht eine Vermarktung. Ist doch toll, dass in der heutigen Zeit jedem dieses Mittel der Vermarktung geboten ist, und dass für sich nutzen zu können. Jeder Privatmensch hat Zugriff dazu, ist doch wunderbar. Jeder hat doch so sein eigenes Publikum.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans die mich kennen, wissen, dass ich meinen Fans immer sehr offen gegenüber bin. Ich nehme mir, wenn möglich, immer sehr viel Zeit am Bühneneingang und Veranstaltungen. Ich denke das zeigt, “ja” Fans sind mir sehr wichtig. Es ist schön zu hören, wenn ich jemanden in einer Show emotional berühren konnte und sie dies mit mir teilen. Das freut mich immer sehr und gibt mir Kraft weiter zu machen und bei der Kunst zu bleiben.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ja Starlight Express. Ich bin als Kind Rollschuh gefahren und habe mir vorgestellt ich fahre über diese Bühne. Ein Traum wurde geboren und ein Traum wurde wahr!

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke fürs Gespräch“.

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Kevin Köhler - Credits: K. Köhler

Kevin Köhler – Credits: K. Köhler