Lion-Russell Baumann – im Portrait

Lion-Russell Baumann hat sich als wandlungsfähiger Darsteller etabliert, der sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera mit seiner Vielseitigkeit überzeugt. Ob im klassischen Theater, in modernen TV-Produktionen oder in Musical-Rollen – Baumann bringt eine beeindruckende Bandbreite an Ausdrucksstärke und Charaktertiefe mit. Seine Fähigkeit, vielschichtige Figuren mit Charisma und emotionaler Tiefe zu füllen, hat ihn zu einem gefragten Darsteller in Deutschland und darüber hinaus gemacht.

Frühe Jahre und Ausbildung

Geboren 1992 in Nürnberg, wuchs Baumann in Freiburg auf und entdeckte dort früh seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Schon als Jugendlicher war er Teil des Jugendclubs des Theaters Freiburg, wo er erste Bühnenerfahrungen sammelte und seine Begeisterung für die darstellenden Künste entwickelte.

Seine professionelle Schauspielausbildung begann er 2014 an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), einem der renommiertesten Ausbildungsorte für darstellende Kunst im deutschsprachigen Raum. 2016 wechselte er an die renommierte London Academy of Music and Dramatic Art (LAMDA), wo er 2018 seinen Abschluss machte. Während seiner Ausbildung spielte er sowohl klassische als auch zeitgenössische Rollen und stand unter anderem am Bush Theatre in London auf der Bühne. Für seine herausragenden Leistungen wurde ihm 2017 das Stipendium des Sir John Gielgud Charitable Trust verliehen.

Karriere zwischen Bühne und Film

Nach seinem Abschluss arbeitete Baumann sowohl im Theater als auch im Film und Fernsehen.

Besonders im deutschsprachigen Raum machte er sich schnell einen Namen und übernahm Rollen in Fernsehproduktionen wie SOKO Stuttgart (2020), SOKO Wismar (2023) sowie im ARD-Krimi Harter Brocken: Das Überlebenstraining. Zudem spielte er in der Thriller-Serie Oderbruch den jungen Paul Möbius. 2023 war er in der ZDF-Serie Letzte Spur Berlin: Sehnsucht zu sehen und übernahm eine Rolle im Science-Fiction-Film Exit Pangea, der auf mehreren Filmfestivals lief.

International konnte er sich ebenfalls behaupten: 2019 übernahm er in der britischen Erfolgsserie Victoria in einer Folge die Rolle von Prinz Sigmund. In der Science-Fiction-Serie Spides (2020) war er in einer Hauptrolle zu sehen. 2023 folgte ein weiterer bedeutender Auftritt in der Netflix-Serie All the Light We Cannot See.

Trotz seiner Erfolge vor der Kamera blieb er dem Theater treu. Er arbeitete regelmäßig mit dem Schweizer Kollektiv „Fetter Vetter & Oma Hommage“, wo er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Autor tätig war. Seit der Spielzeit 2023/24 gehört er zum festen Ensemble des Theaters Baden-Baden, wo er bereits in wichtigen Produktionen wie „Woyzeck“, „Orestie“ und „Die Addams Family“ zu sehen war.

Musicalkarriere und aktuelle Projekte

Mit seiner starken Bühnenpräsenz und seinem Gespür für Charakterrollen hat sich Baumann auch im Musical-Bereich einen Namen gemacht. Besonders in Inszenierungen, die zwischen Theater und Musiktheater angesiedelt sind, konnte er sein Können unter Beweis stellen. So spielte er unter anderem in „The Addams Family“ und übernahm eine Hauptrolle in „Woyzeck“ (Version von Tom Waits, Kathleen Brennan und Robert Wilson). Diese Produktionen zeigten eindrucksvoll seine Fähigkeit, dramatische Tiefe mit musikalischer Ausdruckskraft zu verbinden.

Im Juli 2025 steht der Darsteller als Dr. Horrible in der deutschen Bühnenadaption von Dr. Horrible’s Sing-Along Blog auf der Bühne. Die Rolle des ehrgeizigen, aber zerrissenen Bösewichts verlangt eine Mischung aus Tragik, Ironie und Charme – Eigenschaften, die Baumann mit seiner schauspielerischen Präzision perfekt verkörpert.

Ein Schauspieler, der Kontraste liebt

Egal ob auf der Theaterbühne, in Filmproduktionen oder im Musical: Lion-Russell Baumann hat sich als Darsteller etabliert, der besonders in vielschichtigen, ambivalenten Rollen brilliert. Er liebt es, Figuren darzustellen, die zwischen Gut und Böse, Tragik und Humor, Realität und Wahnsinn balancieren.