Valerie Luksch – im Interview
Valerie Luksch wurde in Wien geboren und absolvierte ihr Studium in Gesang, Tanz und Schauspiel an der Theaterakademie August Everding in München.
Sie nahm als Kind schon Ballettunterricht an der Wiener Staatsoper und begann mit ihrer Klavierausbildung. Als Mitglied des Kinderchors der Volksoper Wien sammelte sie früh Bühnenerfahrung und wirkte dort in vielen Produktionen mit.
Valerie gehörte beim „Bundeswettbewerb Gesang“ in Berlin sowie dem „Heinrich Strecker Gesangswettbewerb“ an der Bühne Baden zu den Finalisten – und gastierte mehrmals als Solistin bei Musical Galas.
Während ihrer Musicalausbildung war sie u.a. in dem Musical „Into the Woods“ als Rotkäppchen im Deutschen Theater München zu sehen. Und es folgten Engagements am Gärtnerplatztheater, sowie dem Theater St. Gallen, wo sie unter anderem in „My Fair Lady“, „Jesus Christ Superstar“ und „On the Town“ mitwirkte. Darüber hinaus stand sie in ANATEVKA als Chava beim Operettensommer in Kufstein (Tirol) und am Stadttheater Baden (Bühne Baden) auf der Bühne.
In den letzten Jahren war Valerie u.a. zu sehen als Maria in WEST SIDE STORY bei den Seefestspielen Mörbisch im Burgenland, als Cinderella in INTO THE WOODS bei den Sommerfestspielen Brunn am Gebirge, als Sissy in SISSY auf Schloss Tabor, als Lucy in DRACULA am Deutschen Theater München und als Nannerl in MOZART bei den Freilichtspielen Tecklenburg.
Am Landestheater Linz war Valerie Luksch in STRIKE UP THE BAND, TOOTSIE und LIGHT IN THE PIAZZA zu sehen und steht in der Europapremiere des Musicals WONDERLAND auf der Bühne in Linz.
Das Interview mit Valerie Luksch wurde im Jänner 2020 geführt.
War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?
Ich würde sagen ja… Als Kind durfte ich in der Volksoper bereits sehr früh das Theaterleben kennenlernen. Auf der Bühne zu stehen war damals schon für mich das Aufregendste und Tollste überhaupt. Von da an war mir dann eigentlich klar, genau das ist mein Traumberuf!
Du hast deine Ausbildung an der Theaterakademie August Everding abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?
Unheimlich viel! Man hat uns im Studium bestmöglich auf die Musicalwelt da draußen vorbereitet. Wir haben sämtliches Basiswissen mit all seinen Techniken und Theorien gelernt, im Grunde alles was für den Beruf und seiner Ausführung notwendig ist. Auch viel über uns selbst. Ich glaube alles Weitere kann man nur in der Praxis erfahren …
Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?
Die größte Herausforderung rollentechnisch war für mich Magnolia in Showboat, da sie in den 2,5 Stunden um ganze 40 Jahre altert, also eine enorme Entwicklung von einer naiven 17 Jährigen bis hin zur reifen Dame durchmacht.
…und nicht zu vergessen die Herausforderung, dass man immer gesund bleiben muss!
Mit der ersten großen Rolle kommt eine riesen Verantwortung auf einen zu, ständig auf sich und seine Stimme aufzupassen, sich nirgends zu erkälten oder anzustecken, immer körperlich zu funktionieren und top fit zu sein … das ist gar nicht so einfach wie man denkt.
Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?
Liebe zum Beruf, Fleiß, Durchhaltevermögen und ein Quäntchen Glück.
Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?
Gesang ist auf jeden Fall mein Favorit, wobei natürlich die Kombination aus allen drei Bereichen letztendlich die Faszination am Beruf ausmacht.
Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Valerie steckt in jeder Rolle?
Ich denke, dass in jeder Rolle sogar sehr viel von mir drin steckt. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es nicht zu vermeiden ist, seine eigene Persönlichkeit einzubringen, da man ja in den meisten Fällen schon als bestimmter Typ entsprechend der Rolle gecastet wird. Im Endeffekt ist natürlich jede Rolle anders, wie viel man also letztendlich von sich selbst und seinen Charakterzügen in die Rolle steckt, ist genau die Art von „Spielerei“, die den Beruf reizvoll macht.
Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?
Ui da gibt es eine Menge schöne Rollen, die mich reizen würden.
Ein Beispiel ist Christine aus Phantom der Oper.
Konkret kann ich es aber gar nicht sagen, oft lerne ich Rollen auch erst so richtig kennen, wenn ich dafür besetzt werde und merke dann, dass diese definitiv eine Traumrolle war …
In deiner Kindheit und Jugend warst du ja auch als Pianistin sehr erfolgreich und u.a. auch Gewinnerin des Jugendmusikwettbewerbs „Prima la Musica“.
Warum dann doch die Entscheidung für Musical und nicht für die Karriere als Pianistin?
Ich habe sehr intensiv und vor allem gerne Klavier gespielt, das ist richtig … nichts desto trotz war eigentlich immer klar, dass ich keine Pianistin werden will.
Das Singen hat mich einfach mehr begeistert.
Heute hilft mir das Klavierspielen natürlich sehr in meinem Beruf und ist überdies ein großartiges Hobby.
Du sprichst neben Deutsch und Englisch zusätzlich auch Russisch. Hast du deine russischen Sprachkenntnisse schon mal auf der Bühne nutzen können?
Ja tatsächlich, jedoch nur bei Konzerten oder Wettbewerben, wo ich dann gerne russische Chansons eingebaut habe … die übrigens wirklich wunderschön sind!
Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?
Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der es nur von Vorteil ist, wenn man sich auf Social Media einlässt. Es ist schlicht und einfach die heutige Kommunikationsform mit der größten Reichweite und zählt bestimmt zu einem der wichtigsten Präsentations- und Marketingkanäle für uns Künstler. Soziale Medien bieten uns Künstlern kostenlose Werbefläche und die Möglichkeit sich zu vernetzen.
Ob und wie intensiv man es dann tatsächlich anwendet bleibt meiner Meinung nach aber jedem selbst überlassen.
Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?
Wie schon vorhin erwähnt, denke ich, dass Marketing einen hohen Stellenwert für Künstler hat. Trotzdem sollte es nicht überbewertet werden, da im Endeffekt hoffentlich doch die Leistung zählt und nicht die Aktivität auf sämtlichen Social Media Kanälen, um erfolgreich im Beruf zu sein.
Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?
Viel Erfahrung mit Fans habe ich zwar noch nicht, trotzdem glaube ich, dass das Showbusiness ohne sie nicht leben kann … sie sind nun mal unser Publikum!
Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?
… doch da gab es schon einige, vor allem Broadwaydarsteller haben mich immer besonders inspiriert.
Was ist dein Lebensmotto und warum?
Lass die Dinge zu dir kommen.
„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.
Mehr zu Valerie Luksch auf www.valerieluksch.com und Instagram.
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